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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

11. Ausgewählte Biografien historischer Naturschutzpersönlichkeiten<br />

11.1. Johann Schwimmer 176<br />

Foto © Walter Schwimmer<br />

Geboren am 4. Jänner 18<strong>79</strong> in Hochstatt, einem kleinen Dorf im Elsaß, gestorben am<br />

14.4.1959 in Bregenz.<br />

Johann Schwimmers Familie verließ das Elsaß 1882 und zog nach Paris, von dort<br />

weiter nach St. Petersburg, Moskau und Friedland in Böhmen, bis sie 1889 in Hard in<br />

Vorarlberg eine neue Heimat fand.<br />

Johann Schwimmer besuchte vier Jahre das Gymnasium Mehrerau in Bregenz und<br />

arbeitete anschließend <strong>als</strong> Textilarbeiter in Hard. 1903 wurde er Obmann des Christlichen<br />

Arbeitervereins in Hohenems und engagierte sich auch im Christlichen Textilverband<br />

und im Vorarlberger Arbeiterbund. 1911 wurde er Sekretär von Prälat Karl<br />

Drexel, wechselte 1913 <strong>als</strong> Redakteur zum Vorarlberger Volksblatt und wurde dann<br />

Sekretär in der Christlich-Sozialen Partei Vorarlbergs. Nach dreijährigem Kriegsdienst<br />

schied er 1919 aus der Politik aus und übernahm nach vorübergehenden Tätigkeiten<br />

in verschiedenen karitativen Organisationen die Leitung die Poststelle des Verbandes<br />

ländlicher Genossenschaften.<br />

Johann Schwimmer engagierte sich für die Erforschung der Flora, aber auch der<br />

Geschichte Vorarlbergs. Sein Herbar, das sich heute in der wissenschaftlichen<br />

Sammlung der inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn befindet, umfasst rund 28.000<br />

Belege (Schertler 1998). Während die floristischen Arbeiten des Autodidakten allerseits<br />

anerkannt wurden, stießen seine unkonventionellen geschichtlichen Theorien,<br />

vor allem über die Herkunft der W<strong>als</strong>er, die er nicht im Wallis, sondern bei Vertreibungen<br />

durch diverse kriegerische Ereignisse des Frühmittelalters suchte, auf Widerspruch.<br />

Zugleich war Johann Schwimmer ein Kämpfer für den Naturschutz (Anonymus 1959).<br />

Von 1908 bis 1938 verfasste er 270 kleinere und größere Arbeiten über Naturschutz,<br />

die in Vorarlberger und Tiroler Zeitungen, in Zeitungen des Bodenseegebiets, der<br />

Schweiz und Deutschlands, in Naturschutzzeitschriften aus Basel, Berlin, München<br />

und Wien erschienen. Drei Aufsätze wurden ins Englische übersetzt und in Londoner<br />

Naturschutz-Zeitschriften veröffentlicht. Allein zum Schutz des Steinadlers verfasste er<br />

rund 30 Artikel (Schwimmer 1950).<br />

Johann Schwimmer war langjähriger Mitarbeiter Josef Blumrichs in der Vorarlberger<br />

Fachstelle für Naturschutz und bis 1937 Vorarlberger Obmann des Vereins zum<br />

Schutze der Alpenpflanzen.<br />

Johann Schwimmer war einer der ersten Vorarlberger Naturschützer, er engagierte<br />

sich besonders für den Schutz der Pflanzen und des Steinadlers:<br />

=> Die ersten Pflanzenschutzbestimmungen S. 10<br />

=> Das erste Vorarlberger Pflanzenschutzplakat S. 15<br />

=> Der Steinadler-Streit S. 32<br />

=> Enziangraben auf Vergalden S. 65<br />

176<br />

nach Informationen von Dr. Walter Schwimmer, Enkel von Johann Schwimmer<br />

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