Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...
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ter/-in. 362 Diese/r dürfe sich nicht hinter erzieherischen Zielen verschanzen,<br />
sondern müsse den kreativen Lebensgeist der Kinder akzeptieren. 363<br />
Weiterhin kommt Schuler in ihrer Untersuchung zu der These, dass Theaterspielen<br />
in der Schule auch die Teile der Persönlichkeit fördern kann, zu denen<br />
die persönlichen Gefühle, ethische <strong>und</strong> religiöse Haltungen gegenüber der eigenen<br />
Umwelt gehören. 364 Dies macht die Autorin vor allem an der in der Studie<br />
analysierten, veränderten kindlichen Wahrnehmung der Lebenswelt fest. 365<br />
Für eine solche Sensibilisierung der Wahrnehmung brauche es jedoch auch<br />
anregende Inhalte im Theaterspiel, die von den Kindern selbst gedeutet werden<br />
dürften. 366 In der Entwicklung der ethisch-religiösen Komponente sieht<br />
Schuler einen sehr wichtigen Teil der Persönlichkeitsbildung. Sie führt, so die<br />
Autorin, zur Reflexion über das eigene Leben, über Gott <strong>und</strong> über das eigene<br />
Gewissen. 367<br />
Darüber hinaus zeigt Schuler auf, inwiefern eine Förderung der Selbstkompetenz<br />
bei Gr<strong>und</strong>schulkindern durch Theaterarbeit hervorgerufen wird. Hierunter<br />
nennt sie einerseits die Entwicklung der Darstellungs- sowie der Teamfähigkeit.<br />
Gleichzeitig werden Kinder im Theaterspiel, nach Schuler, dazu angeregt,<br />
sowohl ihre eigene Meinung in einer Gruppe zu verteidigen als auch sich gegenseitig<br />
zu helfen. 368 Zusätzlich spricht sich die Autorin für eine geschulte<br />
<strong>Spiel</strong>leitung aus, die in der Lage ist, jedes Kind seinem Potential entsprechend<br />
zu fördern. 369 In diesem Sinne wird Schülern/-innen die Möglichkeit gegeben,<br />
ihr Selbstkonzept kindgerecht zu entfalten. 370<br />
Auch der Kommunikation <strong>und</strong> Verständigung untereinander wird, so Schuler,<br />
in der Theaterarbeit Rechnung getragen. Durch die Förderung der Selbstdarstellungsfähigkeit<br />
wird gleichzeitig ein Verständnis für den/die Kontaktpartner/-<br />
in angeregt. 371 Darüber hinaus berichtet Schuler von einer sensibilisierten<br />
Wahrnehmung der Kinder gegenüber verschiedener gesellschaftlicher Rollen<br />
sowie deren reflektierte Lebenssituation durch die Theaterarbeit. Das Rollenspiel<br />
führe so zu einer Intensivierung der eigenen Persönlichkeit. 372 Die Autorin<br />
kommt damit zu der These, dass sich das Theaterspiel in dieser Art <strong>und</strong><br />
362 Vgl. ebd., 457.<br />
363 Vgl. Bäuml-Roßnagl zit. n. Schuler 1999, 457.<br />
364 Vgl. Schuler 1999, 459.<br />
365 Vgl. ebd., 459.<br />
366 Vgl. ebd., 458.<br />
367 Vgl. ebd., 460.<br />
368 Vgl. ebd., 461.<br />
369 Vgl. ebd., 462.<br />
370 Vgl. ebd.<br />
371 Vgl. ebd.<br />
372 Vgl. Schuler 1999, 465.<br />
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