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Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

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„Einige Kinder wurden während der Übung sehr unruhig.“ (Protokollauszug Nr.<br />

17)<br />

Wurden Übungen aneinandergereiht, die gegensätzliche Anforderungen stellten,<br />

geriet die Konzentrationsfähigkeit ins Wanken (s. Protokoll 29.10.11). So<br />

schien in diesem Projekt deutlich zu werden, dass sowohl die Steuerung, als<br />

auch die sinnvolle Verknüpfung der Übungen im Hinblick auf die Belastbarkeit<br />

der Gruppe entscheidende Aufgaben der <strong>Spiel</strong>leitung darstellen:<br />

„Bei der Theaterarbeit mit Kindern ist es wichtig, in Übungen auf das richtige<br />

Maß an geforderter Konzentration zu achten, so dass es nicht zur Überforderung<br />

seitens der Schüler/-innen kommt.“ (Theoretisches Memo Nr. 17)<br />

Das Gleiche galt auch für die geforderte Rolle im <strong>Spiel</strong>. In einer <strong>Spiel</strong>situation,<br />

in der eine Schülerin den Indianerjungen Yakari verkörperte, sollte sie einen<br />

Tränenausbruch darstellen. Das betroffene Kind weigerte sich jedoch diesen<br />

weinenden Yakari zu spielen:<br />

„Die Schülerin ist mit den an sie gestellten Anforderungen ihrer Rolle im <strong>Spiel</strong><br />

überfordert <strong>und</strong> gibt dies deutlich zu verstehen.“ (Kodierung Nr. 54)<br />

Die <strong>Spiel</strong>leiterin reagierte darauf mit Verständnis, worauf sich gleichzeitig ein<br />

anderer Schüler von selbst anbot, die Rolle zu übernehmen, so dass die Szene<br />

produktiv weitergeführt wurde.<br />

In diesen oben beschriebenen Situationen war es im Projekt somit entscheidend<br />

als <strong>Spiel</strong>leiter/-in zu agieren <strong>und</strong> die Übungen bzw. die <strong>Spiel</strong>momente an<br />

die Kinder anzupassen, um sie nicht zu verunsichern oder zu demotivieren:<br />

„Es gilt als <strong>Spiel</strong>leiter/-in im Darstellenden <strong>Spiel</strong> das richtige Maß in den Anforderungen<br />

an die Kinder zu finden <strong>und</strong> schwierige <strong>Spiel</strong>situationen kleinschrittig<br />

zu erarbeiten, ohne dass die Schüler/-innen dabei überfordert werden.“ (Theoretisches<br />

Memo Nr. 47)<br />

5.2.5 Theorem V: Anforderungen Schüler/-innen<br />

Die Fähigkeit, Sachverhalte/Situationen nicht nur zu denken, sondern sie<br />

produktiv in theatrale Darstellungen umzusetzen <strong>und</strong> dabei zu strukturieren,<br />

ist eine gr<strong>und</strong>sätzliche Anforderung, die theatrale Arbeit an Kinder<br />

stellt, in der Altersstufe der ersten <strong>und</strong> zweiten Klasse jedoch der Unterstützung<br />

seitens der <strong>Spiel</strong>leitung bedarf.<br />

Während des Projekts forderte die theatrale Arbeit die Kinder immer wieder<br />

heraus, ihre eigenen Gedanken <strong>und</strong> Ideen strukturiert in szenische Darstellungen<br />

umzusetzen. In Eigenregie stellte sich dies oftmals als problematisch her-<br />

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