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Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

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Des Weiteren sollte im nicht professionellen Theater primär von den Schauspielern/-innen<br />

selbst <strong>und</strong> ihrer Lebenswelt ausgegangen werden. Als <strong>Bildung</strong>sziel<br />

sieht er Authentizität im Theaterspiel vor allem dort, wo der Blick auf<br />

die eigene „Selbstbefragung“ 191 <strong>und</strong> „Selbstdifferenzierung“ 192 der Schauspieler/-innen<br />

gelenkt wird.<br />

Gleichermaßen wird auch die Frage nach Kriterien geeigneter Inhalte laut.<br />

Gesche Wartemann erachtet es gerade bei der Aufnahme von traditionellen<br />

literarischen Werken in theatrale Thematiken als besonders wichtig, diese jugendgemäß,<br />

zeitgenössisch <strong>und</strong> der veränderten Jugendkultur Rechnung tragend,<br />

aufzuarbeiten bzw. zu inszenieren. 193 Gleichzeitig betont sie jedoch den<br />

besonderen Wert präsenter Stoffe, die sich gerade auch mit der medialen Lebenswelt<br />

junger Menschen beschäftigen. 194<br />

Aktuelle Debatten greifen vor allem die neuen Medien auf <strong>und</strong> stellen sie in<br />

den Blickpunkt theatraler Arbeitsprozesse. Matthias Warstat verdeutlicht in<br />

seinem Beitrag „ Schule der Bilder: Theater <strong>und</strong> neue Medien“, dass gerade<br />

das Fremde <strong>und</strong> Neue einen besonderen Wert im Schultheater besitzen<br />

kann. 195 Die Kunst kann nach Warstat das Wesen der neuen Medien herausarbeiten,<br />

in dem sie diese auf verfremdende, störende <strong>und</strong> irritierende Weise<br />

nutzbar macht. 196 Für das Schultheater bedeutet dies, die Schüler/-innen ‚unbestimmten<br />

Situationen‘ auszusetzen. 197 Sie besitzen einerseits <strong>ästhetische</strong>n<br />

Wert, da durch sie Erfahrungen möglich werden, die außerhalb des Alltäglichen<br />

liegen. Ihr pädagogischer Einsatz ist jedoch nach Warstat kritisch zu betrachten.<br />

198<br />

Die derzeitigen Fachdiskussionen beschränken sich jedoch vor allem auf die<br />

Sek<strong>und</strong>arstufe I <strong>und</strong> II. Der Blick in die Gr<strong>und</strong>schule bleibt in Hessen, aus<br />

Gründen nicht bestehender Integration des Faches DS in den Unterricht, verdunkelt.<br />

Interessant gestaltet sich gerade aus diesen Gründen eine Beschäftigung<br />

mit dem Rahmenplan der hessischen Gr<strong>und</strong>schulen. Denn trotz eines<br />

fehlenden Unterrichtsfaches, ist dort ein Abschnitt über DS zu finden, der aufzeigt,<br />

inwieweit die Gr<strong>und</strong>schulen diese Kunstform als <strong>Bildung</strong>skomponente<br />

begreifen. Dem soll im folgenden Abschnitt nachgegangen werden.<br />

191 Ebd, 22.<br />

192 Ebd, 22.<br />

193 Vgl. Wartemann 2006, 18 f.<br />

194 Vgl. ebd., 19.<br />

195 Vgl. Warstat 2011, 21.<br />

196 Vgl. ebd.<br />

197 Vgl. ebd., 20.<br />

198 Vgl. ebd., 24.<br />

27

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