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Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

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in…“-Übung zur Rollenarbeit. Im <strong>Spiel</strong> nahmen sich die Kinder gegenseitig in<br />

ihren Bewegungen, Lauten sowie ihrer Mimik usw. wahr <strong>und</strong> integrierten<br />

Wahrgenommenes in ihre eigene Darstellung:<br />

„Durch das Wahrnehmen des anderen findet bei den Kindern ein Lernen am<br />

Gegenüber statt.“ (Kodierung Nr. 45)<br />

Gruppenwahrnehmungen wurden hingegen besonders im Sprechchor bzw.<br />

auf akustischer Ebene deutlich. Der ohne vorherige Abstimmung gemeinsam<br />

geschaffene Anfang sowie das gemeinsame Ende des Chores zeigten, wie<br />

deutlich <strong>und</strong> genau sich die Kinder akustisch wahrnahmen <strong>und</strong>, als Reaktion<br />

darauf, ein Gefühl für die Gruppe beim Sprechen entwickelten.<br />

„In der Übung nehmen sich die Kinder in der Gruppe wahr <strong>und</strong> entwickeln ein<br />

impulsives Gruppengefühl.“ (Kodierung Nr. 16)<br />

Gleichzeitig konnte der Sprechchor nur durch gemeinsames Sprechen realisiert<br />

werden, so dass seine Anforderung vor allem darin bestand, einander<br />

sensibel wahrzunehmen.<br />

Somit wurde die Wahrnehmung sowohl eine geforderte, als auch eine geförderte<br />

Komponente der Theaterarbeit mit den Kindern:<br />

„Durch theatrale Übungen kann die Wahrnehmung innerhalb einer Gruppe gefördert<br />

werden <strong>und</strong> dabei gleichzeitig zum Einsatz im <strong>Spiel</strong> kommen.“ (Theoretisches<br />

Memo Nr. 16)<br />

5.2.9 Theorem IX: Gestaltungsfähigkeit<br />

Gestaltungsfähigkeit ist eine sowohl an das Individuum als auch an die<br />

Gruppe gestellte Anforderung theatraler Arbeit <strong>und</strong> wird so durch diese<br />

bei Gr<strong>und</strong>schulkindern entwickelt. Sie bedarf dabei eines gewissen Freiraums,<br />

zu dem es zunächst hinzuführen gilt.<br />

Im gesamten Projekt stellte sich die Gestaltungsfähigkeit als eine immer wieder<br />

kehrende Anforderung an die Schüler/-innen heraus. Schon in kleinen<br />

Übungen zur Rollenarbeit, bei denen die Auseinandersetzung mit verschiedenen<br />

Figuren gefordert wurde, mussten Rollen in gewisser Art <strong>und</strong> Weise gestaltet<br />

werden. Dabei kamen die Kinder jedoch auf natürliche bzw. auf spielerische,<br />

kindgerechte Weise zur individuellen Gestaltung ihrer kleinen <strong>Spiel</strong>situation:<br />

„Dabei entstanden, wie oben schon einmal erwähnt, kleine eigene Rollenspiele,<br />

die von den Kindern selbst aktiv <strong>und</strong> in gegenseitigem Zusammenwirken<br />

fantasievoll ausgestaltet wurden.“ (Protokollauszug Nr. 28)<br />

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