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Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

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<strong>und</strong> bestimmen sich gegenseitig. 296 Dies erfordert wiederum eine offene Haltung<br />

des/der <strong>Spiel</strong>ers/-in gegenüber ungewöhnlichen Erlebnissen <strong>und</strong> zeigt<br />

ihm/ihr gleichzeitig die Veränderbarkeit <strong>und</strong> Entwicklungsfähigkeit von Identität<br />

auf. 297 In diesem Sinne lässt sich im Theater eine <strong>ästhetische</strong> <strong>Bildung</strong> finden,<br />

die sich auch auf die Persönlichkeitsbildung des/der <strong>Spiel</strong>enden auswirkt.<br />

Ein weiterer Aspekt <strong>ästhetische</strong>r <strong>Bildung</strong> kann im System theatraler Kommunikation<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Vor allem der Körper spielt darin, wie oben schon<br />

einmal erwähnt, eine wichtige Rolle, denn schließlich ist er gleichermaßen<br />

Ausdrucks- als auch Gestaltungsmittel jeglicher theatraler Situation. Diese<br />

Tatsache eröffnet dem/der <strong>Spiel</strong>er/-in die Möglichkeit, innerhalb des Theaterspielens<br />

den eigenen Körper bewusst kennenzulernen <strong>und</strong> in der theatralen<br />

Kommunikationssituation nutzen zu können. Schließlich besteht diese vor allem<br />

aus Zeichen, die gerade für das „‚Nicht-Darstellbare‘ von Wirklichkeit“ 298<br />

gef<strong>und</strong>en werden müssen. Hierin liegt ein weiterer Aspekt <strong>ästhetische</strong>r <strong>Bildung</strong><br />

im Theaterspielen, denn das Darstellen des eigentlich ‚Nicht-Darstellbaren‘<br />

erfordert zum einen eine Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit <strong>und</strong> zum<br />

anderen „ein Wissen um die Undarstellbarkeit des ‚Wirklichen‘“. 299<br />

Zusammenfassend bestimmt sich der ästhetisch bildende Charakter des<br />

Theaterspielens vor allem in der Wirkung seiner theatralen Elemente (z.B. der<br />

Rolle, der theatralen Kommunikation, der konstruierten Wirklichkeit, den theatralen<br />

Ausdrucksmitteln) auf das Subjekt. Sie geben dem/der <strong>Spiel</strong>er/-in Freiräume,<br />

die es ermöglichen Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Gestaltungserfahrungen<br />

(bzw. <strong>ästhetische</strong> Erfahrungen) sowohl mit alltäglichen Dingen als auch mit<br />

sich selbst <strong>und</strong> im Verhältnis zu anderen <strong>Spiel</strong>ern/-innen, zu sammeln. In dieser<br />

Hinsicht ist auch das DS als <strong>ästhetische</strong> <strong>Bildung</strong> zu betrachten.<br />

296 Vgl. ebd., 246.<br />

297 Vgl. ebd., 248.<br />

298 Ebd., 247.<br />

299 Ebd., 247.<br />

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