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Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

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„sinnhafte, mimetische Formungen“ 251 die eigenen dar. 252 Doch das bedeutet<br />

zunächst wiederum nach Mollenhauer die Auseinandersetzung mit dem eigenen<br />

Ich <strong>und</strong> dem, was erfahren wurde. 253<br />

Im Versuch <strong>ästhetische</strong> <strong>Bildung</strong>svorgänge anhand von <strong>ästhetische</strong>n Erfahrungen<br />

zu beschreiben unterscheidet Mollenhauer Wahrnehmungen von Wahrnehmungsprozessen<br />

mit Kunst. Unter den Begriff der Aisthesis fasst er die<br />

Wahrnehmung, die zu Erkenntnis führt. 254 Im Vergleich dazu sind für Mollenhauer<br />

jedoch die aisthetischen Prozesse mit Kunst um ein Vielfaches komplexer,<br />

so dass der Begriff der Wahrnehmung keine ausreichende Beschreibung<br />

mehr darstellen kann. 255<br />

2.4.5 Ästhetische Erfahrungen<br />

Ungeklärt bleibt jedoch die Frage, was <strong>ästhetische</strong> Erfahrungen eigentlich<br />

sind. Möglicherweise können Konzepte zur deren Beschreibung ein weiterer<br />

Schritt in der Annäherung an unseren Ausgangsbegriff sein.<br />

So versucht beispielsweise Ludwig Duncker, strukturelle Aspekte <strong>ästhetische</strong>r<br />

Erfahrungen geltend zu machen, um damit deren Eigenschaften besser beschreiben<br />

zu können. Für ihn sind <strong>ästhetische</strong> Erfahrungen immer im Rahmen<br />

einer „<strong>ästhetische</strong>n Praxis“ 256 zu sehen, in der ein Lernen durch „Erfahrungsprozesse“<br />

257 geschieht. 258 Erfahrungen werden nach Duncker vor allem dann<br />

gemacht, wenn auf Widerstand, auf Fremdheit gestoßen <strong>und</strong> beides bewusst<br />

untersucht <strong>und</strong> erkannt wird. 259 Somit ist für ihn gerade das Interesse <strong>und</strong> die<br />

Fähigkeit, sich Andersartigem anzunehmen <strong>und</strong> dabei Erfahrungen zu machen,<br />

ein wünschenswertes Ziel der <strong>ästhetische</strong>n Erziehung <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>, 260<br />

möglicherweise auch im Hinblick auf die Schule.<br />

Bezüglich der oben schon einmal erwähnten strukturellen Aspekte <strong>ästhetische</strong>r<br />

Erfahrungen nennt er<br />

1. die Erfahrung durch negative sinnliche Wahrnehmungen,<br />

2. die Erfahrung durch positive sinnliche Wahrnehmungen,<br />

3. Verarbeitungsprozesse sinnlicher Wahrnehmungen <strong>und</strong><br />

4. die Erfahrung als greifbare Darstellung. 261<br />

251 Ebd.<br />

252 Vgl. ebd.<br />

253 Vgl. Mollenhauer 1996, 25.<br />

254 Ebd, 27.<br />

255 Vgl. ebd., 27.<br />

256 Duncker 1999, 10.<br />

257 Ebd.<br />

258 Vgl. ebd.<br />

259 Vgl. Duncker 1999, 10.<br />

260 Vgl. ebd.<br />

261 Vgl. ebd., 11 ff.<br />

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