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Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

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Theaterarbeit wirkt in diesem Sinne nicht nur bildend im Bezug auf ein spezielles<br />

Fach, sondern es führt gleichzeitig zu gr<strong>und</strong>legenden <strong>Bildung</strong>szielen gesellschaftlichen<br />

Lebens.<br />

Im Bereich der Forschung wurde mit Ingeborg Theresia Schulers Studie deutlich,<br />

inwiefern sich Theaterspielen auf die Persönlichkeit von Gr<strong>und</strong>schulkindern<br />

auswirken kann. Die Theaterarbeit erscheint dabei als ein wirkungsvoller<br />

Einflussfaktor nicht nur auf die kindliche Entwicklung sondern auch auf den<br />

persönlichen Lernerfolg, den es von der Lehrkraft verantwortungsvoll zu nutzen<br />

gilt. Mit der Studie werden jedoch auch die Chancen aufgezeigt, die der<br />

Einsatz von Theaterarbeit in der Gr<strong>und</strong>schule für die Schüler/-innen bieten<br />

kann. Neben anregenden Lernmöglichkeiten bietet Theaterspiel eine Bereicherung<br />

für die persönliche Entwicklung.<br />

Nimmt man Schulers Projekt jedoch ernst, so müsste dies in der Konsequenz<br />

für die Gr<strong>und</strong>schulen bedeuten, DS in den Schulalltag zu integrieren <strong>und</strong> qualifizierte<br />

Lehrkräfte sicherzustellen. Nach den Ergebnissen der ASSITEJ-Studie<br />

ist dies jedoch nicht der Fall. Stattdessen findet ein Werteverlust der eigenen<br />

theatralen Tätigkeiten an den Schulen statt <strong>und</strong> es lässt sich nur wenig Fachpersonal<br />

finden. Darüber hinaus versuchen Fachdebatten bezüglich dessen,<br />

die Fruchtbarkeit des DS für die Gr<strong>und</strong>schule über seinen <strong>Spiel</strong>aspekt zu begründen.<br />

Doch Theaterspiel nur als kindgemäßes Lernen zu beschreiben,<br />

reicht vermutlich als Begründung nicht aus, um es im Schulalltag etablieren zu<br />

können. Viel mehr müssen Projekte, wie das von Katja Jantzen <strong>und</strong> Studien<br />

(wie z.B. von Theresia Schuler) folgen, die gr<strong>und</strong>sätzlicher argumentieren. Einerseits<br />

können sie zeigen, dass die Altersstufe von Gr<strong>und</strong>schulkindern nichts<br />

mit ihren Fähigkeiten zu tun hat, theatral zu arbeiten. Sicherlich besitzen Schüler/-innen<br />

in diesem Alter einen noch recht ausgeprägten kindlichen <strong>Spiel</strong>trieb,<br />

der ihnen jedoch im Theaterspielen nicht im Weg steht, sondern eher sehr<br />

dienlich ist, wie auch diese Studie teilweise verdeutlichte. Andererseits ist es<br />

wichtig weitere Untersuchungen durchzuführen, die zeigen, welchen einflussreichen<br />

<strong>und</strong> wichtigen Beitrag Theaterspielen für Kinder in der Gr<strong>und</strong>schule<br />

leisten kann. Die vorliegende Studie verdeutlichte, dass theatrale Arbeit in ihrer<br />

Wirkung an natürlichen Formen kindlichen Lernens (z.B. <strong>ästhetische</strong>n Erfahrungen,<br />

Rollenspiel etc.) ansetzt <strong>und</strong> dabei zu <strong>Bildung</strong>szielen bzw Kompetenzen<br />

hinführen kann, die zu Gr<strong>und</strong>satzaufgaben der Schule gehören. Aufgr<strong>und</strong><br />

des Mangels an existierenden Untersuchungen in diesem Bereich sollten<br />

nun weitere folgen, die an der genannten Thematik ansetzen <strong>und</strong> möglicherweise<br />

einzelne Aspekte (wie beispielsweise die Entwicklung der Sprache,<br />

Körpererfahrungen <strong>und</strong> Körpereinsatz, Wahrnehmung etc.) genauer betrachten.<br />

Denn mit Abbruch der Diskussion über die Etablierung des DS in der<br />

Gr<strong>und</strong>schule würden wir gleichzeitig ein wichtiges <strong>und</strong> einflussreiches Feld<br />

nicht nur <strong>ästhetische</strong>r <strong>Bildung</strong>, sondern auch kindlicher Entwicklung verlieren.<br />

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