Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...
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Die theatrale Arbeit in der Klasse wurde von bedeutsamen Nebeneffekten begleitet,<br />
die sich in der Förderung verschiedener wichtiger sozialer Kompetenzen<br />
bei den Kindern bemerkbar machten.<br />
So zeigte sich innerhalb der Studie vor allem dann eine hohe Produktivität bei<br />
den Schülern/-innen, wenn gemeinschaftlich am Stück gearbeitet wurde.<br />
„Die Mitschüler/-innen waren dabei sehr kreativ <strong>und</strong> halfen den Schauspielern/-innen<br />
mit eigenen Ideen aus, so dass am Ende sichere Textpassagen<br />
entstanden, die von den Kindern selbst erarbeitet worden waren.“ (Protokollauszug<br />
Nr. 48)<br />
Teamfähigkeit erwies sich damit als eine gr<strong>und</strong>legende Komponente produktiver<br />
Theaterarbeit. Gleichzeitig wurden die Kinder durch Zusammenarbeit in<br />
situative Momente gebracht, in denen soziale Handlungsfähigkeit gefordert<br />
wurde. In einer szenischen Gruppenarbeitsphase geriet beispielsweise eine<br />
Gruppe ins Stocken, da ein Kind Probleme mit der Rollenidentifikation besaß.<br />
Dabei äußerte sich eine Schülerin wie folgt:<br />
„Bernadett: „Ja, also das ist so ne, du musst dir was ganz so total Trauriges<br />
vorstellen, so was dich total traurig macht.“ (Protokollauszug Nr. 38)<br />
Das Kind bot hierbei nicht nur seine Hilfe an, sondern bewies gleichzeitig ihre<br />
Fähigkeit sich sowohl in die Problematik des Mitschülers, als auch in die geforderte<br />
Rolle hineinversetzen zu können. An dieser Stelle schien die Theaterarbeit<br />
jedoch genau diese genannten Fähigkeiten einzufordern.<br />
„Durch die theatrale Arbeit können soziale Kompetenzen gefordert <strong>und</strong> <strong>ästhetische</strong><br />
Erfahrungen in der Gruppe ermöglicht werden.“ (Theoretisches Memo<br />
Nr. 39)<br />
Auch direkte <strong>Spiel</strong>situationen erforderten eine Bereitschaft zur gegenseitigen<br />
Hilfe, die von den Kindern kontinuierlich geleistet werden musste.<br />
„Die Kinder versuchen ihre gegenseitige Hilfe in das <strong>Spiel</strong> zu integrieren, indem<br />
die eigene Rolle ausgebaut wird.“ (Kodierung Nr. 61)<br />
Auf diese Weise trug die Theaterarbeit bei den Schülern/-innen sowohl zu<br />
Teamfähigkeit als auch zu Verantwortungsbewusstsein für andere bei.<br />
„Im Darstellenden <strong>Spiel</strong> lernen die Schüler/-innen sowohl für sich selbst, als<br />
auch für ihre Mitschüler/-innen Verantwortung zu übernehmen.“ (Theoretisches<br />
Memo Nr. 61)<br />
Darüber hinaus wurde die theatrale Arbeit im Projekt kontinuierlich von zwischenmenschlichen<br />
Begegnungen durchzogen, in denen sowohl Kommunikation<br />
als auch die eigene <strong>und</strong> gemeinsame Handlung Bedeutung erlangten.<br />
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