Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...
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Theaterspielen als methodisches Mittel<br />
So entwickelten sich vermehrt Ansätze, die das damals noch bezeichnete<br />
Schulspiel als eine fächerübergreifende <strong>und</strong> wirksame Unterrichtsmethode<br />
darstellten, mit Hilfe dessen der Lehrstoff effizient <strong>und</strong> nachhaltig an die Schüler/-innen<br />
herangetragen werden konnte. 100 Während Ignaz Gentges <strong>und</strong> Paul<br />
Amtmann dabei auf alle Unterrichtsfächer zurückgriffen, 101 versuchte Hans<br />
Haven die Verwendung theatraler Methoden auf Fächer einzugrenzen, die<br />
dem DS naheliegen. 102 Dadurch sollte nach Haven verhindert werden, die Methode<br />
auf ein reines <strong>Spiel</strong> aus Spaß zu reduzieren. 103<br />
Theaterspielen als Hinführung zu Kunstverständnis<br />
Allerdings wurde das DS nach <strong>und</strong> nach auch in dritter Hinsicht zu einem<br />
wichtigen <strong>Bildung</strong>sträger. So zeigten Ignaz Gentges <strong>und</strong> Edm<strong>und</strong> Johannes<br />
Lutz eine künstlerisch bildende Wirkung des Schulspiels insbesondere bei der<br />
Beschäftigung mit Dramen im Literaturunterricht auf. Demzufolge soll der Prozess<br />
einer theatralen Umsetzung von Dramen zu einer Entwicklung von<br />
Kunstverständnis bei den Schülern/-innen führen. 104 Auch Amtmann sah die<br />
Erziehung zur Kunst vor allem in den künstlerischen Momenten des Theaterspielens<br />
verankert. Allerdings beschränkte er seine Ansichten auf die Sek<strong>und</strong>arstufe<br />
II. 105<br />
Dies wird verständlich, wenn man bedenkt, um was es den genannten Autoren<br />
in ihren Ansätzen zum DS ging. Eine Rolle spielten dabei vor allem ein Bewusstwerden<br />
der künstlerischen Gesetzmäßigkeiten sowie die Fähigkeit, szenische<br />
Darstellungen zu interpretieren. 106 Diese <strong>Bildung</strong>sziele waren nur der<br />
Sek<strong>und</strong>arstufe II zuzuordnen.<br />
Eine Erweiterung der künstlerisch bildenden Wirkung theatraler Beschäftigung<br />
mit Dramen zeigte der Ansatz von Haven auf. Dabei ist das DS neben Lese<strong>und</strong><br />
Hörspiel eine vorbereitende Methode, die dazu beiträgt, dem Drama in<br />
seiner Gesamtform nahe zu kommen <strong>und</strong> es zu verstehen. 107 Dem Theaterspiel<br />
weist er dabei vor allem die Funktion zu, die Schüler/-innen zur Beschäftigung<br />
mit dem „Kunstwerk“ 108 <strong>und</strong> der Kunstform Theater lustvoll anzuregen.<br />
100 Vgl. Amtmann zit. n. Hentschel 1996, 98; s. auch Gentges 1955, 130.<br />
101 Vgl. Amtmann 1969, 68 <strong>und</strong> Gentges 1955, 130.<br />
102 Vgl. Haven 1970, 199.<br />
103 Vgl. Hentschel 1996, 98.<br />
104 Vgl. ebd., 99.<br />
105 Vgl. ebd.<br />
106 Vgl. Klepacki 1996, 25.<br />
107 Vgl. Haven 1970, 206.<br />
108 Haven 1970, 208.<br />
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