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Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

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Interpretation<br />

Die Kinder befinden sich in gemeinsamen Rollenspielsituationen. Aus der Rollenübung,<br />

in der die Kinder zunächst in zwei Gruppen eingeteilt werden <strong>und</strong><br />

jeweils eine Rolle pro Gruppe zugewiesen bekommen (in diesem Fall Gruppe I<br />

‚Tiere‘, Gruppe II ‚Tierärzte‘), gehen sie aufeinander zu <strong>und</strong> beginnen zu spielen.<br />

Einerseits orientieren sich die Kinder in der gesamten Gruppe aneinander,<br />

was unter anderem an der auffällig oft gewählten Sitzposition der Zweier- <strong>und</strong><br />

Dreier-Gruppierungen auf dem Boden zu erkennen ist. Andererseits entwickeln<br />

sie gruppierungsintern eigene kleine <strong>Spiel</strong>situationen. Das gemeinsame<br />

<strong>Spiel</strong> zeigt sich dabei strukturiert <strong>und</strong> organisiert. So sind beispielsweise bei<br />

den Zweier-Gruppen im Vordergr<strong>und</strong> jeweils deutliche Rollenzuweisungen zu<br />

erkennen, die die Kinder im <strong>Spiel</strong> umsetzen. Da jedoch in der Übung zwei verschiedene<br />

Rollen vorgegeben wurden, kennt jede/r Schüler/-in seine/ihre Rolle<br />

<strong>und</strong> kann sich beim <strong>Spiel</strong>en daran orientieren. Handlungen, Sprache <strong>und</strong> Setting<br />

werden jedoch von den Kindern selbst entworfen, womit vielfältige <strong>Spiel</strong>situationen<br />

im Vordergr<strong>und</strong> des Bildes entstehen. Während es in der vorderen<br />

Gruppe viel mehr um eine kranke Pfote geht, liegt der inhaltliche Schwerpunkt<br />

der Jungen im linken Bildrand eher bei einem kranken Bein. Die hockende<br />

Dreier-Gruppe im Hintergr<strong>und</strong> besitzt gleich zwei Tierärzte, die sich um ein<br />

krankes Tier kümmern. Dem gegenüber sind bei den drei stehenden Kindern<br />

zwei Tiere anwesend, die vom Tierarzt (dem stehenden Mädchen rechts) eingefangen<br />

werden müssen. Diese unterschiedlichen Rollenkonstellationen führen<br />

zu verschiedenen Handlungen <strong>und</strong> Settings, die jedoch innerhalb der einzelnen<br />

<strong>Spiel</strong>situationen allen <strong>Spiel</strong>ern/-innen bewusst <strong>und</strong> klar sind.<br />

Auswertung<br />

Mit einfachen Strukturierungshilfen sind Kinder in der Lage, ihr eigenes <strong>Spiel</strong><br />

gemeinsam zu organisieren <strong>und</strong> zu entfalten. Der gegebene Freiraum wird<br />

dabei produktiv von den Schülern/-innen genutzt <strong>und</strong> führt zu einer Vielfalt an<br />

<strong>Spiel</strong>situationen, die wiederum in sich eigene Bedingungen, Vorgaben <strong>und</strong><br />

weitere Organisationsstrukturen besitzen.<br />

Dabei können in dieser Vielfalt auch gemeinschaftliche Darstellungsstrukturen<br />

entstehen, die sich durch Wahrnehmung <strong>und</strong> Nachahmung fremder <strong>Spiel</strong>momente<br />

herausbilden (wie beispielsweise das <strong>Spiel</strong>en in der Hocke auf dem<br />

Boden). Hilfen zur Strukturierung sollten daher so eingesetzt werden, dass sie<br />

lediglich die erste Orientierung geben, jedoch keine zu großen <strong>Spiel</strong>einschränkungen<br />

fordern.<br />

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