Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...
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Die drei Kinder in der Mitte sitzen in einer entspannten Haltung <strong>und</strong> schauen<br />
sich gegenseitig an. Alle Schüler/-innen tragen schwarze Kleidung. Nur die<br />
drei mittleren Kinder haben zusätzlich noch Stirnbänder mit Federn auf den<br />
Köpfen. Im Hintergr<strong>und</strong> sind bunte Bäume aus Pappe zu erkennen.<br />
Interpretation<br />
Auf dem Bild zeigen die Kinder eine bestimmte Formation. Die beiden liegenden<br />
Schülerinnen rechts <strong>und</strong> links im Bild stellen durch ihre Körperhaltung ein<br />
Tippi dar, in dem die anderen drei Mitspieler/-innen sitzen <strong>und</strong> als Indianer in<br />
einen Dialog kommen. Anhand der Körperhaltungen ist zu erkennen, dass die<br />
Kinder sich dabei recht entspannt <strong>und</strong> wohl auf der Bühne fühlen. Im durch die<br />
Mitschüler/-innen gebildeten Tippi können sie in der Gruppe zusammensitzen<br />
<strong>und</strong> mutig ihren Dialog führen. Sie konzentrieren sich dabei aufeinander <strong>und</strong><br />
sind so auch fähig auf ihr Gegenüber einzugehen <strong>und</strong> miteinander zu arbeiten.<br />
Die beiden liegenden Mädchen wirken dabei als Rahmen gebendes Element.<br />
Sie erstellen mit ihrem Körper einen Schutzraum <strong>und</strong> einen bestimmten Ort<br />
auf der Bühne, der den anderen <strong>Spiel</strong>er/-innen Orientierung <strong>und</strong> Sicherheit im<br />
<strong>Spiel</strong> bietet. Somit werden den Kindern in der Szenerie Hilfen <strong>und</strong> Entwicklungsräume<br />
gegeben, die von ihnen selbst erstellt <strong>und</strong> genutzt werden können.<br />
Auswertung<br />
DS kann vielseitige Entwicklungs- <strong>und</strong> Förderungschancen für Kinder enthalten.<br />
Um diese gewährleisten zu können bedarf es jedoch einer kindgerechten<br />
Gestaltung der theatralen Arbeit. Hierzu ist es vor allem als <strong>Spiel</strong>leiter wichtig<br />
zu wissen, inwiefern Freiräume, feste Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Orientierungshilfen<br />
gegeben werden müssen. Auch, wenn auf dem Bild keine <strong>Spiel</strong>leiterin<br />
zu sehen ist, so zeigt es doch, dass die Kinder zu einer szenischen Arbeit<br />
geführt wurden, in der sie selbst eine entspannte Arbeitsatmosphäre, gestalterische<br />
Freiräume <strong>und</strong> Hilfen entwickeln sowie bekommen, die ihnen ein kindgerechtes<br />
<strong>Spiel</strong> ermöglichen. Hierzu müssen jedoch bei der <strong>Spiel</strong>leiterin im<br />
Rückschluss spezielle Kenntnisse über die Gruppe (z.B. hinsichtlich bevorzugter<br />
Arbeitsweisen, Orientierungsmaßstäbe usw.) vorhanden gewesen sein.<br />
5.3.5 Bild zu Theorem V<br />
Die Fähigkeit Sachverhalte/Situationen nicht nur zu denken, sondern sie<br />
produktiv in theatrale Darstellungen umzusetzen <strong>und</strong> dabei zu strukturieren,<br />
ist eine gr<strong>und</strong>sätzliche Anforderung, die theatrale Arbeit an Kinder<br />
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