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Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

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echten Lernen sehr nahe kommt. 382 Weitere Möglichkeiten der Anwendung in<br />

der Gr<strong>und</strong>schule sind außerdem nach Hüttenhofer das eigenständige Fach<br />

„<strong>Darstellendes</strong> <strong>Spiel</strong>“, das einen Bereich <strong>ästhetische</strong>r Erfahrungen eröffnet,<br />

<strong>und</strong> DS als Wahlpflichtunterricht, der sehr vielversprechende Lernergebnisse<br />

erzielen kann. 383<br />

Um den Kindern jedoch den Freiraum geben zu können, den ihnen Theaterspiel<br />

bietet, sollte die Lehrkraft, nach Hüttenhofer, nicht nur methodisch ausgebildet<br />

sein sondern auch selbst Theatererfahrung besitzen. Hierin sieht die<br />

Autorin einen entscheidenden Erfolgsfaktor dieses Faches <strong>und</strong> seiner Methoden.<br />

384<br />

6.2.2 Theater in der Gr<strong>und</strong>schule?<br />

Weitaus kritischer setzt sich Michael Assies mit Theaterspielen in der Gr<strong>und</strong>schule<br />

auseinander. Er stellt u.a. die Frage, ob man bei Kindern überhaupt<br />

schon von Theaterspiel sprechen kann. Dabei geht Assies insbesondere auf<br />

den entwicklungspsychologischen Aspekt des <strong>Spiel</strong>s ein. Demzufolge sei die<br />

spielende Tätigkeit auf einen Entwicklungsprozess zurückzuführen, in dem<br />

das Kind sich sowohl mit dem individuellen als auch dem einer Gruppe angehörenden<br />

Ich auseinandersetze. 385 So seien Kinder in der theatralen Arbeit<br />

noch nicht in der Lage, einen Abstand zwischen sich selbst <strong>und</strong> der zu<br />

spielenden Rolle zu schaffen. 386 Des Weiteren sei aus entwicklungspsychologischer<br />

Sicht keine Erfassung des Verhältnisses zwischen Rolle <strong>und</strong> eigener<br />

Persönlichkeit bei Kindern möglich. 387 Auch eine Reflexion des eigenen kindlichen<br />

<strong>Spiel</strong>s sei im Gr<strong>und</strong>schulalter noch nicht vorhanden. 388<br />

Diese Ansichten sieht Assies vor allem in der Tatsache begründet, dass gerade<br />

in der Sek<strong>und</strong>arstufe I erst von einer viel späteren Vermittlung theatraler<br />

Elemente (meist erst in der Oberstufe) ausgegangen wird. 389 Außerdem seien<br />

viele Lehrer/-innern der Meinung, dass das Theaterspiel einer der letzten<br />

Räume „freien, unreglementierten Handelns“ sei <strong>und</strong> lehnten aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> das Darstellende <strong>Spiel</strong> als Fach in der Gr<strong>und</strong>schule ab.<br />

Mit der Auffassung Humboldts, dass Theaterspielen zu einem Gr<strong>und</strong>satz<br />

menschlicher <strong>Bildung</strong> gehört, vertritt Assies jedoch die Etablierung des Faches<br />

382 Vgl. ebd.<br />

383 Vgl. ebd., 154 f.<br />

384 Vgl. ebd., 155.<br />

385 Vgl. Assies 2008, 158.<br />

386 Vgl. ebd.<br />

387 Vgl. ebd.<br />

388 Vgl. Assies, 158.<br />

389 Vgl. ebd.<br />

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