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Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

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Hierin liege wiederum die Notwendigkeit, so Mollenhauer, die Charakteristika<br />

des <strong>ästhetische</strong>n Zustandes genauer zu bestimmen. 243 Ein solches Vorhaben<br />

rechnet er u.a. auch den oben genannten Ausführungen Welschs zu.<br />

Diese Differenzierung nimmt Jürgen Pleines auf ähnliche Weise auf. Statt Zuständen<br />

unterscheidet er jedoch theoretische, praktische <strong>und</strong> <strong>ästhetische</strong> <strong>Bildung</strong><br />

voneinander. Während er dabei der theoretischen (worunter die Beurteilung<br />

der Natur auf der Gr<strong>und</strong>lage wissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten verstanden<br />

werden kann) <strong>und</strong> der praktischen <strong>Bildung</strong> (worunter vernunftorientiertes<br />

Handeln in Natur <strong>und</strong> Gesellschaft fällt) einen Allgemeinheitsaspekt zuschreibt,<br />

macht er gleichzeitig deutlich, dass dieses Allgemeine nicht die Gesamtheit<br />

eines Werkes oder einer Tat erfassen kann. 244 An dieser Stelle<br />

kommt die <strong>ästhetische</strong> <strong>Bildung</strong> ins <strong>Spiel</strong>, „weil sich im Bereich des Ästehtischen<br />

<strong>und</strong> Ethischen individuelle <strong>und</strong> allgemeine Bestimmtheit gegenseitig<br />

nicht ausschließen, sondern sie sich an ihrer gemeinsamen Grenze sogar<br />

wechselseitig interpretieren.“ 245<br />

In diesem Sinne kann auch der Versuch Mollenhauers gesehen werden, die<br />

Eigenheiten <strong>ästhetische</strong>r <strong>Bildung</strong> zu differenzieren. Auf den Spuren nach ihren<br />

Gr<strong>und</strong>fragen verdeutlicht Mollenhauer vor allem den Tätigkeitsaspekt als ein<br />

wichtiges Element des Konstruktes <strong>ästhetische</strong>r <strong>Bildung</strong>. Gehe es, so Mollenhauer,<br />

um die Gründe <strong>ästhetische</strong>r <strong>Bildung</strong>, dann seien darin nicht nur Prozesse<br />

mit einbegriffen, in denen sich der Mensch die Welt zu eigen mache,<br />

sondern es gehe gleichermaßen um die Tätigkeiten des Subjekts, ob bezogen<br />

auf das Wahrnehmen <strong>und</strong> Verstehen oder auf das eigene Hervorbringen <strong>und</strong><br />

Gestaltgeben (wie auch bei Bock, s. S. 31, erwähnt). 246<br />

Wolfgang Schulz versucht hinsichtlich dessen eine geeignete Beschreibung<br />

aus dem Begriff des Ästhetischen herauszufinden. So stellt er zunächst wie<br />

auch Welsch, Dewey <strong>und</strong> Bock die Wahrnehmung in den Mittelpunkt des Ästhetikbegriffs.<br />

Diese müsse jedoch, so Schulz, auf Gr<strong>und</strong> ihrer Vielfalt eingegrenzt<br />

werden. 247 In Sinnzusammenhänge könne nur das bewusst Wahrgenommene,<br />

dem „das Ich seine Aufmerksamkeit“ 248 schenke, gebracht werden.<br />

249 Diese Wahrnehmungen nennt Schulz Erfahrungen. Im <strong>ästhetische</strong>n<br />

Kontext gehe es nicht darum diese „Erfahrungen auf einen Begriff zu bringen“,<br />

250 sondern ihnen Ausdruck <strong>und</strong> Gestalt zu verleihen. So nehme man<br />

selbst dargestellte <strong>ästhetische</strong> Erfahrungen anderer auf <strong>und</strong> stelle durch<br />

243 Vgl. ebd.<br />

244 Vgl. Pleines 1994, 23 f.<br />

245 Ebd., 24.<br />

246 Vgl. ebd.<br />

247 Vgl. Schulz 1997, 30.<br />

248 Ebd.<br />

249 Vgl. ebd.<br />

250 Ebd.<br />

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