25.01.2014 Aufrufe

Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

geben wurden (s. Protokollauszug Nr. 57). Die Auswirkungen dieser begrenzenden<br />

Sprachvorgaben zeigten sich jedoch recht negativer Art:<br />

„Durch die auf bestimmte Sätze eingeschränkte Textvorgabe reagieren die<br />

Kinder stark verunsichert.“ (Kodierung Nr. 57)<br />

Darüber hinaus erwiesen sich Übungsformen, die nur einen gewissen Anteil<br />

an sprachlichen Einschränkungen aufwiesen, wiederum als effektiv. So konnte<br />

eine Übung zum Sprechen im Chor die Kinder dazu anregen, Sprache als individuelles<br />

Ausdrucksinstrument zu nutzen:<br />

„Die chorische Sprechübung regt die Schüler/-innen zu individuellen, kreativen<br />

Gedanken an <strong>und</strong> motiviert sie, diese außerhalb des Chores zu verbalisieren.“<br />

(Kodierung Nr. 64)<br />

Um das DS als einen Rahmen nutzen zu können, in dem die Kinder für sie<br />

angenehme Erfahrungen mit Sprache sammeln <strong>und</strong> so in ihrem eigenen<br />

Sprachverhalten gefördert werden, war es somit notwendig ihnen in den<br />

Übungen, wie auch im <strong>Spiel</strong> einen gewissen experimentellen Freiraum zu gewährleisten:<br />

„Im Darstellenden <strong>Spiel</strong> sollte auf vorgegebene Texte weitestgehend verzichtet<br />

werden, da sie sich negativ auf Sprachempfinden <strong>und</strong> die Authentizität beim<br />

Sprechen auswirken können <strong>und</strong> kaum Identifikationsmöglichkeiten für die<br />

Schüler/-innen bieten.“ (Theoretisches Memo Nr. 57)<br />

5.2.4 Theorem IV: Anforderungen <strong>Spiel</strong>leiter/-in<br />

Um die Kinder zu eigener Produktivität anzuregen <strong>und</strong> demotivierende<br />

Momente zu vermeiden, sollte der/die <strong>Spiel</strong>leiter/-in die Gruppe gut kennen<br />

<strong>und</strong> die theatrale Arbeit auf sie zuschneiden.<br />

In der theatralen Arbeit kann es schnell zu Überforderungen auf Seiten der<br />

Kinder kommen, wenn die <strong>Spiel</strong>leitung die Übungen nicht auf die Bedürfnisse<br />

der Gruppe abstimmen kann. Dies geschah auch im vorliegenden Projekt. In<br />

einer Theaterst<strong>und</strong>e bestand die von der <strong>Spiel</strong>leitung gestellte Anforderung an<br />

die Schüler/-innen im <strong>Spiel</strong>en eines Streites zwischen den Bauern <strong>und</strong> den<br />

Indianern. Überforderungen zeigten sich deutlich im Verhalten der Kinder während<br />

des <strong>Spiel</strong>ens:<br />

„Die Anforderung war hierbei, einen authentischen Streit vorzuspielen, bei<br />

dem die meisten Kinder jedoch immer wieder aus ihren Rollen fielen, zu lachen<br />

begannen oder albern wurden.“ (Protokollauszug Nr. 47)<br />

Auch in einer Stilleübung, bei der sich die Kinder auf ihren Körper konzentrieren<br />

sollten, zeigten sich Anzeichen von Überforderung:<br />

64

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!