Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...
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„Die Schüler/-innen haben bei der Darstellung von Rollen Probleme, die in der<br />
Regel nicht in ihrer direkten Lebenswelt vorzufinden sind.“ (Kodierung Nr. 46)<br />
Auch die Wahrnehmung sowohl für sich selbst als auch für andere konnte in<br />
der Rollenarbeit aktiviert werden. In der „Ich bin…“-Übung kam es bei den<br />
Kindern zu einer Art Wechselwirkung zwischen dem eigenen <strong>Spiel</strong> <strong>und</strong> dem<br />
<strong>Spiel</strong> der anderen:<br />
„Die Kinder setzen sich mit verschiedenen Rollen intensiv im <strong>Spiel</strong> auseinander,<br />
nehmen dabei gleichzeitig jedoch auch ihre Mitspieler/-innen wahr <strong>und</strong><br />
filtern für ihre Rolle wichtige Dinge heraus, die sie in ihre Darstellung integrieren.“<br />
(Kodierung Nr. 9)<br />
Andererseits bereiteten gerade Situationen, in denen die Identifikation mit der<br />
Rolle nicht möglich war, Probleme. Während einer Rollenübung in Einzelgruppen<br />
konnte sich z.B. Björn nicht mit seiner Rolle des traurigen Indianerjungen<br />
Yakari identifizieren, da zum einen der Indianerjunge seiner Lebenswelt fern<br />
war <strong>und</strong> zum anderen die zu spielenden Emotionen seinen eigenen entgegenstanden:<br />
„Björn: Aber ich weiß nich, wie traurig sein soll, weil ich muss eigentlich lachen.“<br />
(Protokollauszug Nr. 37)<br />
An dieser Stelle wird gleichzeitig der besondere Status deutlich, den Rollenarbeit<br />
innerhalb des DS besitzt:<br />
„Die Identifikation mit der Rolle ist ein entscheidender Faktor in der Theaterarbeit<br />
mit Kindern, um gemeinsame, wie auch individuelle Produktivität zu sichern.“(Theoretisches<br />
Memo Nr. 21)<br />
5.2.3 Theorem III: Experiment Sprache<br />
Unter der Voraussetzung eines gegebenen Freiraumes, in dem es möglich<br />
wird mit Sprache experimentell zu arbeiten, kann DS einen Beitrag<br />
zu positiven Spracherfahrungen für Kinder leisten.<br />
Während des Projektes wurde besonders deutlich, dass die Kinder gerade in<br />
Übungsphasen, in denen sie ungeb<strong>und</strong>en waren, gerne individuelle Erfahrungen<br />
mit Sprache sammelten. So zeigte sich in der „Da“-Übung, in der jedem<br />
Kind selbst überlassen ist, auf welche Art <strong>und</strong> Weise es das Wort „Da“ sprachlich<br />
umsetzt, eine Vielfalt an sprachlichen Experimenten:<br />
„Während der Theaterarbeit wird mit Sprache <strong>und</strong> Bewegung sehr individuell<br />
experimentiert.“ (Kodierung Nr. 15)<br />
Im Gegenzug dazu wurde in einer anderen Unterrichtsst<strong>und</strong>e dieser Freiraum<br />
in dem Maße eingeschränkt, dass den Kindern sprachliche Einheiten vorge-<br />
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