25.01.2014 Aufrufe

Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In den Auswertungen der Protokolle wurde ersichtlich, dass die Rollenarbeit<br />

eine aktivierende Wirkung besitzen kann. Die Kinder wurden durch sie sowohl<br />

zu Kreativität als auch zur Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenswelt<br />

angeregt. Dies förderte gleichzeitig die Ausdrucksfähigkeit mit dem eigenen<br />

Körper. Probleme tauchten vor allem bei nicht-lebensweltlichen Rollen auf. Die<br />

Kinder konnten sich diesbezüglich nur schwer in die Rolle hineinversetzen. Die<br />

Bildanalyse ergab jedoch die Einsicht, dass Schwierigkeiten dieser Art nicht<br />

unbedingt als solche zu betrachten sein müssen. Viel eher können dabei Erweiterungen<br />

der individuellen Auseinandersetzung mit der Figur aktiviert werden,<br />

so dass unterschiedliche Darstellungsversuche <strong>und</strong> Ausdrucksformen<br />

entstehen. Die Gruppe wird dadurch heterogener <strong>und</strong> gewinnt an Ausdrucksstärke.<br />

III) Unter der Voraussetzung eines gegebenen Freiraumes, in dem es<br />

möglich wird, mit Sprache experimentell zu arbeiten, kann DS einen Beitrag<br />

zu positiven Spracherfahrungen für Kinder leisten.<br />

Sprache nimmt, wie auch die Rolle, einen besonderen Platz in der Theaterarbeit<br />

ein. Sie stellt gerade für jüngere Kinder ein wichtiges Ausdrucksinstrument<br />

dar, das es im Gr<strong>und</strong>schulalter noch zu erforschen gilt. In den Protokollen<br />

wurde deutlich, dass Kinder vor allem das Theater nutzen, um sprachliche Erfahrungen<br />

zu sammeln. In den Übungen wurde von den Schülern/-innen außerordentlich<br />

gerne mit Sprache experimentiert <strong>und</strong> geprobt. Gleichzeitig zeigte<br />

sich Verunsicherung, wenn diese Erfahrungen durch sprachliche Vorgaben<br />

<strong>und</strong> Regeln stark eingeschränkt wurden. Übungen, die sich hingegen aus<br />

leichten Beschränkungen <strong>und</strong> gleichzeitigen Freiräumen zusammensetzten,<br />

schienen die meiste Effektivität zu besitzen. Die Auswertungen der Bilder verdeutlichten<br />

dabei, inwiefern Freiraum im Hinblick auf Sprache zu verstehen<br />

sein sollte, um ihn für die Kinder zu einem aktivierenden Moment werden zu<br />

lassen. An Hand des Sprechchors, in dem einerseits Sprache auf die Gruppe<br />

abgestimmt werden muss, andererseits individuelle freie Sprechphasen eingebaut<br />

werden können, zeigt sich, dass mit „Freiraum“ nicht gemeint sein<br />

kann, uneingeschränkte, sprachliche Möglichkeiten zu besitzen, irgendetwas<br />

zu machen. Viel eher wird damit ein Proberaum für Sprache beschrieben, indem<br />

individuelle sprachliche Erfahrungen unter schützenden Bedingungen<br />

ermöglicht werden.<br />

93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!