Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...
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mung verschiedener Aspekte individuelle Reaktionen im <strong>Spiel</strong> entstehen. Diese<br />
werden jedoch gleichzeitig durch den spielerischen Rahmen bedingt, so<br />
dass dem Individuum innerhalb dessen sowohl die Rolle des Beobachters als<br />
auch des/der aktiven <strong>Spiel</strong>ers/-in zukommt. Die daraus resultierende Ambivalenz<br />
der Anwesenheit fördert bei den Kindern die Fähigkeit wahrzunehmen,<br />
gleichzeitig jedoch auch das Wahrgenommene zu verarbeiten <strong>und</strong> Darstellungsformen<br />
dafür zu finden.<br />
IX) Gestaltungsfähigkeit ist eine sowohl an das Individuum als auch an<br />
die Gruppe gestellte Anforderung theatraler Arbeit <strong>und</strong> wird so durch<br />
diese bei Gr<strong>und</strong>schulkindern entwickelt. Sie bedarf dabei eines gewissen<br />
Freiraums, zu dem es zunächst hinzuführen gilt.<br />
Ob die Gestaltung einer Rolle, einer Szene oder eines Settings, Theater erfordert<br />
in vielerlei Hinsicht gestalterische Fähigkeiten. Vor allem die Rollenübungen<br />
ließen in den Protokollanalysen mehrschichtige gestalterische Dimensionen<br />
erkennen, die auf Kinder in der Theaterarbeit wirken. So stellte sich heraus,<br />
dass sowohl kreative Gedanken zu einer Rolle, als auch deren künstlerische<br />
Umsetzung im DS von den Schülern/-innen geleistet werden müssen.<br />
Vor allem im letzteren können jedoch noch problematische Momente für<br />
Gr<strong>und</strong>schüler/-innen liegen. Die Fähigkeit, Prioritäten hinsichtlich gestalterischer<br />
Ideen zu setzen <strong>und</strong> diese in eine Darstellung zu bringen, befindet sich<br />
dabei noch in entwicklungstechnischen Anfängen. Dies darf jedoch nicht dazu<br />
führen, dass gestalterischer Freiraum eingeschränkt wird, so dass darunter die<br />
Eigenproduktivität der Kinder leidet.<br />
Die Bildanalysen zeigten, dass vor allem die gemeinschaftliche Gestaltung<br />
kreative Momente birgt, die sich positiv auf die theatrale Darstellung auswirken<br />
können. In der gegenseitigen Inspiration überwinden die Kinder gestaltungstechnische<br />
Schwierigkeiten <strong>und</strong> lernen voneinander. Dies kann wiederum nur<br />
dort geschehen, wo Kinder relativ frei von Beschränkungen <strong>und</strong> Vorgaben<br />
sind.<br />
DS wirkt mit seinen Anforderungen somit gr<strong>und</strong>sätzlich gestaltungsfördernd<br />
<strong>und</strong> sollte vor allem hinsichtlich seines gestalterischen Freiraums als eine Bereicherung<br />
für kindliche Fähigkeiten verstanden werden.<br />
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