Darstellendes Spiel und ästhetische Bildung - KOBRA - Universität ...
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ke 201 (beispielsweise bei Platon; oder bei Aristoteles, der noch einmal später<br />
im Hinblick auf die Wirkung von Theater aufgegriffen werden soll) eine gewisse<br />
Präsenz besaß. Platon <strong>und</strong> Aristoteles gingen jedoch gerade hinsichtlich<br />
des Schönen stark von einer objektivistisch geprägten Ästhetik aus. So wurde<br />
Schönheit als eine Konstellation gedacht in der regulative Verhältnisse herrschen<br />
202 <strong>und</strong> die nur aus diesem Gr<strong>und</strong> als schön erkennbar ist. Mit Kant <strong>und</strong><br />
seiner Schrift „Kritik der Urteilskraft“ wurde diese lang anhaltende objektivistische<br />
Schönheit mit einem normativen Ästhetikbegriff überholt. Darin heißt es<br />
u.a., dass ein Geschmacksurteil wie „schön“ nur aus dem Subjekt heraus entstehen<br />
könne. 203 So erfuhr das Ästhetische mit Kant einen vom Objektiven<br />
zum Subjektiven charakterisierten Wandel, 204 womit auch der Begriff „<strong>ästhetische</strong><br />
<strong>Bildung</strong>“ im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert eine ernstzunehmende Entwicklung erkennen<br />
ließ. 205<br />
Da nun jedoch der Schwerpunkt dieser Arbeit nicht auf der <strong>ästhetische</strong>n <strong>Bildung</strong><br />
liegt, sondern diese hier nur als Kontext verstanden werden soll, wird im<br />
Folgenden auf eine detaillierte Entwicklungsgeschichte verzichtet. Es soll viel<br />
mehr darum gehen verschiedene Ansätze für eine Begriffsannäherung heranzuziehen,<br />
um damit ein Begriffsfeld <strong>ästhetische</strong>r <strong>Bildung</strong> für die vorliegende<br />
Studie fruchtbar zu machen. Da die angesprochenen Konstrukte <strong>ästhetische</strong>r<br />
<strong>Bildung</strong> jedoch unter starkem Einfluss von Theorieansätzen zur Ästhetik <strong>und</strong><br />
ihrer Wirkung aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert stehen, soll zumindest ein kurzer Einblick<br />
vor allem in das Werk Schillers zur <strong>ästhetische</strong>n Erziehung gegeben<br />
werden.<br />
2.4.2 Schiller <strong>und</strong> „Über die <strong>ästhetische</strong> Erziehung des Menschen“<br />
Der Ästhetikbegriff wurde mit A.G. Baumgarten zunächst zur Philosophie, einer<br />
der damaligen fünf Hauptwissenschaften, gezählt. 206 Baumgarten ordnete<br />
der Ästhetik sowohl die sinnliche Erkenntnis als auch das Schöne zu, wobei<br />
sich die Bezeichnungen mehr auf die reine Kunst bezogen. 207<br />
Den Begriff der „Schönheit“ nutzte in der Weiterführung auch Schiller in seiner<br />
briefförmigen Abhandlung „Über die <strong>ästhetische</strong> Erziehung des Menschen“<br />
von 1795. Sie wurde bei ihm jedoch in einen expliziten <strong>und</strong> bedeutsamen Zusammenhang<br />
mit der menschlichen Entwicklung gebracht. 208 Sinnlichkeit <strong>und</strong><br />
201 Vgl. Benner & Oelkers 2004, 11.<br />
202 Vgl. ebd., 11.<br />
203 Vgl. Kant zitiert nach Benner & Oelkers 2004, 18.<br />
204 Vgl. Benner & Oelkers 2004, 18.<br />
205 Vgl. ebd., 11.<br />
206 Vgl. Koch & Streisand 2003, 9.<br />
207 Vgl. ebd., 9.<br />
208 Vgl. Staudte 1993, 8.<br />
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