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Blumen aus Galiläa - Novertis

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nier hielten es dort zehn Jahre lang <strong>aus</strong>. In den 1950er Jahren verkaufte<br />

der letzte Armenier sein H<strong>aus</strong> den Juden für ein Butterbrot und ergriff die<br />

Flucht.<br />

Die Mauer hat auch einen anderen Vorläufer, und zwar die nur für Juden<br />

reservierten Autobahnen. Obwohl nicht einmal Haifa und Afula eine<br />

Umfahrungsstraße haben, führt um jedes arabische Dorf eine breite Autobahn,<br />

die das Dorf einkreist und seine Entwicklung verhindert. Hunderte<br />

von palästinensischen Häusern wurden zerstört, T<strong>aus</strong>ende von Morgen Land<br />

wurden beim Bau der Umfahrungsstraßen zerstört, eine Methode wie <strong>aus</strong><br />

dem Buch „Per Anhalter durch die Galaxis". Es gab keinen ersichtlichen<br />

Grund für diese milliardenschwere Investition „zu Sicherheitszwecken",<br />

denn die winzigen jüdischen Siedlungen brauchten diese Straßen nicht.<br />

Außerdem wurden neu gebaute Straßen normalerweise von der Armee<br />

blockiert. Jetzt, da die Mauer höher und höher wird, macht das Umfahrungsstraßennetz<br />

endlich Sinn – es ist der erste Schritt auf dem Weg der<br />

Zerstörung und des Freiheitsentzugs.<br />

Der ach so rationelle Uri Avneri schrieb, die Mauer habe zur Folge,<br />

dass die Olivenhaine in die Hände der Siedler fielen. Doch die Siedler<br />

brauchen keine Oliven und haben sicher nicht vor, das Land zu bestellen.<br />

Sie fackeln die Bäume lieber ab. Die Siedler selbst sind allerdings nicht<br />

die Ursache, sondern eine Rationalisierung der Ursache: des Wunsches,<br />

Palästina zu entvölkern und seine Natur zu zerstören.<br />

Könnte es anders sein? Das momentan angewendete Programm des siegreichen<br />

Zionismus wurde bereits im Jahr 1930 von Wladimir Zabotinsky<br />

in seinem Essay „The Iron Wall" beschrieben. Seine Wurzeln liegen aber<br />

noch viel tiefer, denn die Mauer ist nur die größte Manifestation des jüdischen<br />

Staates. In den jüdischen Sprachen existieren Dutzende von Bezeichnungen<br />

für „Mauer", wahrscheinlich gen<strong>aus</strong>o viele, wie die Eskimos<br />

für Schnee verwenden. Das heilige Symbol der Juden ist die Klagemauer,<br />

ihre Lieblingsstraße ist die „Wall" Street. Die Ägypter, Babylonier, Christen<br />

und Moslems bauten vertikale Pyramiden, Türme und Kathedralen,<br />

um Himmel und Erde miteinander zu verbinden, doch die selbstgerechten<br />

Juden brauchen weder Himmel noch Erde und das Erste, was sie bauten,<br />

war eine eruv, eine symbolische Mauer von London nach Minnesota, um<br />

sie von den Nichtjuden zu trennen. Die einzige noch vorhandene Inschrift<br />

auf dem jüdischen Tempel, der vierzig Jahre nach der Verurteilung Christi<br />

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