Blumen aus Galiläa - Novertis
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gen zusammengewürfelten Haufen <strong>aus</strong> den arabischen Nachbarländern<br />
nach Palästina kamen und retteten, was von der einheimischen Bevölkerung<br />
noch übrig war. Wie bereits T. S. Eliot feststellte, ist der April der<br />
gr<strong>aus</strong>amste Monat. Und dies war auch in diesem schicksalhaften April der<br />
Fall, als die Palästinenser zu einer Reise in fünf Jahrzehnte Exil verdammt<br />
wurden. Die Apotheose wurde in der Nähe von Jerusalem erreicht, wo die<br />
Sacharov-Gärten zu einem Friedhof, zu einem Irrenh<strong>aus</strong> und nach Deir<br />
Yassin führen.<br />
Der Tod hat viele Namen. Die Tschechen nennen ihn Lidice, das französische<br />
Wort ist Oradur, die Vietnamesen verwenden den Ausdruck My<br />
Lai, für jeden Palästinenser heißt er Deir Yassin. In der Nacht des 9. April<br />
1948 griffen die jüdischen Terrorgruppen Etzel und Lehi das friedliche<br />
Dorf Deir Yassin an und massakrierten die Männer, Frauen und Kinder.<br />
Ich möchte hier nicht die blutigen Geschichten von Leichen, die in Steinschächte<br />
geworfen wurden, und vom Triumphmarsch der Mörder wiederholen.<br />
Im Grunde genommen sind alle Massaker gleich, von Babi Jar über<br />
die Chain Saw Gang (Kettensägenbande) bis zu Deir Yassin. Dennoch ist<br />
das Deir Yassin-Massaker ein spezieller Fall, und das <strong>aus</strong> drei Gründen:<br />
Zum Ersten: Es ist gut dokumentiert und es gibt viele Zeugen. Andere<br />
jüdische Kämpfer von der Haganah und der Palmach, jüdische Scouts,<br />
Vertreter des Roten Kreuzes und die britische Polizei von Jerusalem verfassten<br />
vollständige Berichte über das Ereignis. Es war nur eines von vielen<br />
Massakern, die Juden während des Krieges von 1948 an Palästinensern<br />
begingen, doch keines erregte so viel Aufmerksamkeit – wahrscheinlich<br />
dank der Tatsache, dass Jerusalem, der Sitz der britischen Mandatsregierung<br />
in Palästina, gleich um die Ecke lag.<br />
Zum Zweiten: Das Deir Yassin-Massaker hatte zusätzlich zu seiner eigenen<br />
Tragik weitere schreckliche Konsequenzen. Der Horror des Massakers<br />
löste in den nahe gelegenen palästinensischen Dörfern einen Massenexodus<br />
<strong>aus</strong> und gab den Juden die volle Kontrolle über die westlichen<br />
Zugänge zu Jerusalem. Die Flucht war eine kluge und vernünftige Entscheidung<br />
der Zivilbevölkerung. Während ich dies hier schreibe, sehe ich<br />
im Fernsehen, wie mazedonische Bauern <strong>aus</strong> einem Kriegsgebiet flüchten.<br />
Die Familie meiner Mutter entkam am 22. Juni 1941 <strong>aus</strong> dem brennenden<br />
Minsk und überlebte. Die Familie meines Vaters blieb und kam<br />
um. Nach dem Krieg konnten meine Eltern wie alle Kriegsflüchtlinge<br />
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