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Blumen aus Galiläa - Novertis

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faelitischen Gemälde von Millais den Fluss hinuntertreibt. Das Dorf wurde<br />

nicht durch Krieg zerstört. Die christlichen Einwohner wurden lange<br />

nach dem Krieg von 1948 <strong>aus</strong> ihren Häusern vertrieben. Man sagte ihnen,<br />

sie müssten <strong>aus</strong> „Sicherheitsgründen" das Dorf für eine oder zwei Wochen<br />

verlassen. Sie hatten keine andere Wahl, als den israelischen Offizieren<br />

zu glauben, und zogen <strong>aus</strong>. Ihr Dorf wurde gesprengt, ihre Kirche mit<br />

Stacheldraht umzäunt. Die Dorfbewohner zogen vor den israelischen<br />

Höchsten Gerichtshof, zur Regierung, man setzte Kommissionen ein und<br />

unterschrieb Petitionen. Nichts half. Seit fünfzig Jahren leben sie nun in<br />

den umliegenden Dörfern und sonntags kommen sie zurück, um ihre Kirche<br />

zu besuchen. Ihre Länder wurden von ihren jüdischen Nachbarn beschlagnahmt,<br />

doch sie begraben ihre Toten immer noch auf ihrem Friedhof,<br />

unter dem Zeichen des Kreuzes.<br />

Bis zur Ankunft der israelischen Armee war dieses zerstörte Dorf mit<br />

seiner verwaisten Kirche das Heim der ländlichen Christengemeinde von<br />

Birim. Sie lebte unter Jahrhunderte langer muslimischer Herrschaft friedlich<br />

mit ihren muslimischen Nachbarn von Nebi Yosha und mit der alteingesessenen<br />

Gemeinde von orientalischen Juden im nahe gelegenen Safed<br />

zusammen. Dieses kleine Guernica in <strong>Galiläa</strong> kann den Mythos des Gegensatzes<br />

der „jüdisch-christlichen" Zivilisation zum „monströsen" Islam<br />

mühelos untergraben. Dieser Mythos ist das Fundament der christlich-zionistischen<br />

Bewegung. Unter den leidenschaftlichen Unterstützern dieser<br />

Bewegung findet man W. J. Clinton, Freund des Steuerbetrügers Mark<br />

Rich und brandneuer Bürger von New York, sowie einen Freund Scharons,<br />

G. W. Bush.<br />

Die Probleme im Mittleren Osten sind schon hässlich genug, ohne dass<br />

man auch noch auf den Moslems herumtrampelt. Die pro-israelischen<br />

Fachleute der New York Times zitieren Verse über den Jihad, die einem das<br />

Blut in den Adern gefrieren lassen, und wiederholen wieder und wieder<br />

die alten Traditionen der Religionskriege und Verfolgungen, um die Gr<strong>aus</strong>amkeit<br />

und Intoleranz des Islam „zu beweisen". Barbara Amiel, eine Jüdin<br />

<strong>aus</strong> der Oberschicht, auch noch zufällig Ehefrau und Inspiration des<br />

Pinochet verehrenden Medienbarons Conrad Black, schreibt sotto voce<br />

über den „exklusivistischen" Islam und die jüdische „Mäßigung". Um den<br />

Hass noch weiter zu schüren, zieht die israelische Lobby alle Register. Vor<br />

dem Aufstieg Israels waren arabische Scheichs romantische Helden in<br />

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