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Blumen aus Galiläa - Novertis

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S<br />

UMUD UND FLUX<br />

Die Palästinenser bezeichnen ihr Zugehörigkeitsgefühl zu<br />

einem bestimmten Boden, zu dem besonderen und einzigartigen Stück<br />

Land, auf dem sie leben, mit dem Wort Sumud. Die Intifada ist eine aktive<br />

Form von Sumud. „Sumud ist eine Form von Widerstand gegen die entwurzelnde<br />

Kraft des Zionismus", erklärte Emile Habibi, ein palästinensisch-kommunistischer<br />

christlich-orthodoxer Schriftsteller. „Er blieb in<br />

Haifa", steht auf seinem Grabstein zu lesen. Obwohl die Juden seine Gemeinde<br />

zu entwurzeln versuchten, blieb er standhaft. Das ist Sumud.<br />

Sumud ist nicht mit Nationalismus zu verwechseln. Progressive Zionisten<br />

stellen den Kampf der Palästinenser häufig dar als den „arabischen<br />

Nationalismus, der auf den jüdischen Nationalismus trifft". Darum bieten<br />

sie an, diesen imaginären palästinensischen Nationalismus mit Symbolen<br />

zu befriedigen – mit einer Flagge, einer Hymne, einem Staat, einem Sitz<br />

in der UNO. Die Bindung an einen speziellen Ort auf Erden ist für Juden<br />

ein fremder und eigenartiger Gedanke; darum versuchen sie ihre Gefühle<br />

auf Palästinenser und andere Völker zu projizieren, denen sie begegnen.<br />

Doch unsere Welt wurde auf dem Gedanken von Sumud, diesem natürlichen<br />

Zustand des Menschen, begründet.<br />

Die erfolgreiche Demokratie der alten Griechen basierte auf Sumud.<br />

Ein Bürger Athens konnte nicht einfach in einen anderen Stadtstaat, zum<br />

Beispiel Megara, ziehen, denn er wurde nicht zum Bürger Megaras. Er<br />

hätte zwar dort leben können, doch seine Rechte wären ziemlich eingeschränkt<br />

gewesen. Eine Gemeinde sei genau die richtige Staatsgröße für<br />

eine bessere Zukunft, das Ideal für die Menschheit, schloss Wladimir Iljitsch<br />

Lenin in seinem Werk „Staat und Revolution" und stützte sich auf<br />

die Analyse der Pariser Commune von Karl Marx im Jahr 1871. In Zukunft<br />

werden örtlich begrenzte, provinzlerische, auf Sumud basierende<br />

Städte und Dörfer das zerstörte Netz der menschlichen Gesellschaft wiederherstellen.<br />

Die gr<strong>aus</strong>amen Neokonservativen, die heutzutage die Außenpolitik der<br />

USA bestimmen, sind hauptsächlich Juden und viele von ihnen sind trotzkistischen<br />

Ursprungs, bemerkte Michael Lind vom New Statesman und<br />

bot die Erklärung an, es existiere „eine <strong>aus</strong>geprägte trotzkistische politi-<br />

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