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Blumen aus Galiläa - Novertis

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II.<br />

Muna Hamzeh nannte ihren Essay „Holoc<strong>aus</strong>t Revisited". Dieser Vergleich<br />

mit dem Holoc<strong>aus</strong>t stammt von José Saramago, dem portugiesischen Literaturnobelpreisträger,<br />

der das besetzte Ramallah mit dem Warschauer Ghetto<br />

verglich. Saramago, erst vor kurzem noch von der jüdischen Presse für<br />

seine unorthodoxe Behandlung des Themas Jesus hochgelobt, wurde nun<br />

Zielscheibe massiver Attacken. Unter den Angreifern befanden sich Ari Shavit<br />

und Tom Segev, die Anführer der israelisch-jüdischen Pseudo-Linken.<br />

Tom Segev beeilte sich, seine Feder in den Dienst des jüdischen Staates<br />

zu stellen: „Saramago erklärte, dass Israels Aktionen in den Territorien<br />

mit den Verbrechen vergleichbar seien, die in Auschwitz und Buchenwald<br />

begangen wurden. Das klingt eher wie etwas, das er an der Wand einer<br />

öffentlichen Toilette gelesen hat, als etwas <strong>aus</strong> seinen Büchern. Was er<br />

sagte, schadete der Sache nur, die er unterstützen wollte, also hinterließ er<br />

selbst nach dieser Episode einen schlechten Eindruck."<br />

Ich bin dieses wohlwollenden Mantras „der Sache schaden" von Seiten<br />

der jüdisch-linken Berater Tom Friedman und Tom Segev gegenüber den<br />

Palästinensern überdrüssig. Ich glaube nicht, dass sie den Erfolg dieser<br />

Sache wünschen. Und mittlerweile ist der Unterschied zwischen der jüdischen<br />

„sanften Linken" und „harten Rechten" nur noch kosmetischer Natur.<br />

Die folgenden Zeilen könnten ebenso gut von der „extrem Rechten"<br />

Barbara Amiel – Ehefrau des Medienbarons Conrad Black sowie eine<br />

Freundin von Scharon und Pinochet – stammen, doch sie wurden von dem<br />

„Linken" Ari Shavit verfasst: „Was Jose Saramago am Montag in Ramallah<br />

äußerte, war keine klare Kritik an der Besetzung, sondern eine hässliche<br />

Aufwiegelung gegen die Juden. Es war nicht nur dumm oder eine Feststellung<br />

unbegründeter historischer Tatsachen. Es war eine Art Blutvergießen.<br />

Denn wenn Ramallah Auschwitz sein soll – und das ist die Parallele,<br />

die Saramago gezogen hat –, hieße das, dass Israel das Dritte Reich<br />

wäre. Es verdiente somit die Auslöschung. Vielleicht sollten nicht alle<br />

seine Bewohner getötet werden, doch seine souveränen Einrichtungen<br />

sollten zerschlagen werden. Und wenn Ramallah Auschwitz ist, dann ist<br />

Tel Aviv Dresden. Es niederzubrennen wäre somit kein Kriegsverbrechen."<br />

Professor Alan Stoleroff antwortete ihm sogleich: „Wieder einmal versucht<br />

ein linker Israeli, den nackten Tatsachen der von den israelischen<br />

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