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Blumen aus Galiläa - Novertis

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alles, nur kein frommer Jude. Religiöse Juden empfanden ihm gegenüber<br />

große Abneigung. Dennoch wusste jeder Rabbi, den man befragte, Gutes<br />

über ihn zu sagen. Herzl sprach niemals über weltliche Themen in einer<br />

Synagoge, betrat niemals die Toilette mit Gebetsriemen, las niemals den<br />

Talmud am Weihnachtsabend. Wahr ist, dass Herzl niemals eine Synagoge<br />

besuchte, niemals Gebetsriemen anlegte, niemals den Talmud las, punktum.<br />

In einem ähnlichen Sinn waren Juden gegenüber Trotzki, dem Kommunisten,<br />

und gegenüber Yair Stern, dem Nazi-Unterstützer, ziemlich tolerant,<br />

denn sie wussten, dass jede Idee positive Elemente enthält. Yossi<br />

Sarid, der Anführer der linken Oppositionspartei, war ein Freund des ermordeten<br />

jüdisch-nazistischen Ministers Zeevi und hielt eine ergreifende<br />

Lobesrede auf ihn.<br />

Doch der Außenwelt boten die Juden üblicherweise das Bild der ewig<br />

Gesegneten versus die ewig Verdammten, von loderndem Zorn, von Wut<br />

und Rachsucht. Um den Ausgleich wieder herzustellen, sollte die interne<br />

jüdische Toleranz universalisiert und die nach außen gerichtete jüdische<br />

Intoleranz abgeschafft werden.<br />

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