Blumen aus Galiläa - Novertis
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eines jüdischen Staates, er – und nicht Theodor Herzl – war der wahre<br />
Begründer des Zionismus.) Laut der „Encyclopaedia Britannica" kämpfte<br />
Disraeli gegen die vernünftige Überzeugung der Engländer an, „die Kolonien<br />
seien nur Mühlsteine um den Hals des Mutterlandes". Der französische<br />
Linkspolitiker Adolphe Crémieux, Begründer der Alliance Israelfite<br />
Universale, war ein großer Unterstützer des französischen Imperialismus.<br />
(Er gab den algerischen Juden die französische Staatsbürgerschaft und<br />
ließ ihre muslimischen Nachbarn in ihrem eigenen Land als Bürger zweiter<br />
Klasse zurück. So säte er, was in den 1950er Jahren zum Algerienkrieg<br />
führen sollte.)<br />
Der Imperialismus verbesserte das Dasein der durchschnittlichen Engländer<br />
und Franzosen des „Mutterlandes" nicht. Er brachte ihnen viele<br />
Kriege sowie Massenimmigration und endete in völliger Erschöpfung. Verfügten<br />
wir noch über einen weiteren Erdball, könnten wir dem amerikanischen<br />
Imperialismus freien Lauf lassen, bis das System kollabiert, doch<br />
leider wird unsere Welt früher zusammenbrechen. Sumud ist also eine antiimperialistische<br />
Strömung, die von Gladstones oder Pat Buchanans Rechter<br />
und von der Linken des Eugene V. Debs von IWW (Industrial Workers<br />
of the World) hochgehalten werden kann.<br />
Die Bewegung des Gay Pride muss Flux zugeordnet werden. In dieser<br />
Kombination bin ich nicht gegen das Wort „gay" – schwul. Schließlich ist<br />
das Privatleben von Männern und Frauen ihre persönliche Angelegenheit.<br />
Doch Anmaßung ist keine private Angelegenheit und „pride" – Stolz – ist<br />
nur die englische Übersetzung von Anmaßung.<br />
Das bedeutet nicht, dass Flux eliminiert werden sollte. Die Welt braucht<br />
etwas Flux, denn ohne Flux gäbe es keine universellen Ideen, keinen großartigen<br />
Informations<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch im Internet. Doch seine Anmaßung sollte<br />
durch größere Bewusstwerdung gebrochen werden, denn Flux verbraucht<br />
die aufgebaute Energie der Diversität, unser gemeinsames Erbe.In ähnli -<br />
cher Weise erblühen jüdische Siedlungen mit ihren grünen Rasen und<br />
Swimmingpools auf Kosten des unersetzlichen Grundwassers und trocknen<br />
so die palästinensischen Dörfer <strong>aus</strong>.<br />
Dieser Flux- und Sumud-Ansatz ist kein rassistischer, er steht dem Slogan<br />
„Blut und Boden" diametral gegenüber. Boden ist von Dauer, denn<br />
Blut reicht nicht wirklich <strong>aus</strong>. Nach 1993 kamen viele palästinensische<br />
Flüchtlinge nach Palästina zurück. Das ist eine gute Sache; hoffentlich<br />
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