Blumen aus Galiläa - Novertis
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Es gab auch eine kleine, wohlhabende jüdische Gemeinde, die in ihrer<br />
Mitte lebte, hauptsächlich in Tiberias an den Küsten des Sees Genesareth.<br />
Die jüdischen Gelehrten hatten gerade erst ihre Version des Talmud fertig<br />
gestellt, die Kodifizierung ihres Glaubens, des rabbinischen Judentums;<br />
für den Unterricht verwiesen sie jedoch auf die vorherrschende jüdische<br />
Schule im persischen Babylonien.<br />
II.<br />
Im Jahr 614 schlossen sich die einheimischen palästinensischen Juden mit<br />
den Juden <strong>aus</strong> Babylonien zusammen und halfen den Persern bei der Eroberung<br />
des Heiligen Landes. 26.000 Juden nahmen an den Angriffen teil.<br />
Nach dem persischen Sieg begingen die Juden an der nichtjüdischen Bevölkerung<br />
Palästinas einen massiven Holoc<strong>aus</strong>t. Sie zündeten Kirchen und<br />
Klöster an, töteten Mönche und Priester und verbrannten Bücher.<br />
Die schöne Brotvermehrungskirche in Tabgha, die Auferstehungskapelle<br />
auf dem Ölberg, St. Stefan gegenüber dem Damaskustor und die Kirche<br />
Hagia Sion auf dem Berg Zion stellen bloß die Spitze des Eisberges der<br />
zerstörten Bauwerke dar. Tatsächlich überstanden nur sehr wenige Kirchen<br />
die Anschläge. Die großartige Kirche Laura von St. Sabas, versteckt in der<br />
tiefen Feuerschlucht Wadi an-Nar, wurde durch ihre Abgelegenheit und die<br />
steilen Felsklüfte gerettet. Die Geburtskirche überlebte wie durch ein Wunder:<br />
Als die Juden ihre Zerstörung befahlen, scheuten die Perser davor zurück.<br />
Sie sahen das über dem Türsturz <strong>aus</strong>geführte Mosaik mit den Weisen<br />
<strong>aus</strong> dem Morgenland als das Abbild persischer Könige an.<br />
Diese Zerstörungen waren nicht das schlimmste Verbrechen. Als Jerusalem<br />
sich den Persern ergab, gerieten T<strong>aus</strong>ende einheimische Christen in<br />
Kriegsgefangenschaft und wurden im Gebiet der Zisterne von Mamilla<br />
zusammengepfercht. Der israelische Archäologe Ronny Reich schrieb:<br />
„Wahrscheinlich verkaufte man sie an den Höchstbietenden. Einigen Quellen<br />
nach zu urteilen wurden die christlichen Gefangenen <strong>aus</strong> der Zisterne<br />
von Mamilla von Juden gekauft und dann auf der Stelle getötet."<br />
Der Oxford-Professor Henry Hart Milman beschreibt dies in seinem<br />
Werk „History of the Jews" noch deutlicher: „Endlich war die lang erwartete<br />
Stunde des Triumphs und der Rache gekommen und die Juden ließen<br />
sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Sie reinigten die entweihte heilige<br />
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