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Blumen aus Galiläa - Novertis

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lästinensern weit verbreitet war, nämlich der Schaffung eines gemeinsamen<br />

jüdisch-palästinensischen Staates; ein angesichts der aktuellen dramatischen<br />

Ereignisse in Palästina utopisch und unrealistisch klingendes<br />

Konzept. Jedoch hat auch die pragmatische „Realpolitik" der vergangenen<br />

Jahrzehnte weder den Israelis noch den Palästinensern Sicherheit und<br />

Frieden gebracht.<br />

Dass vehemente Kritik an den ideologischen Grundlagen des Staates<br />

Israel nicht nur auf extreme Randgruppen der israelischen Gesellschaft<br />

beschränkt ist, zeigt unter anderem eine Stellungnahme von Avraham Burg,<br />

dem früheren Sprecher des israelischen Parlaments, der in einem kürzlich<br />

publizierten Essay das unmittelbare Ende des zionistischen Projektes kommen<br />

sieht und die „Vision einer gerechten Gesellschaft" einfordert. Zwischen<br />

den Ansichten des Sozialdemokraten Avraham Burg und jenen des<br />

Linken und radikalen Demokraten Israel Shamir liegen ideologische Welten.<br />

Gerade deswegen ist es bemerkenswert, welche tief greifende Verunsicherung<br />

in Israel selbst angesichts der seit Jahren betriebenen Besatzungs-<br />

und Vertreibungspolitik herrscht. Diese Politik wird von autoritären<br />

Generälen beherrscht, die sich <strong>aus</strong>schließlich dem Gesetz der Gewalt<br />

verpflichtet fühlen und auch von vielen Israelis als Gefahr für Demokratie<br />

und Menschenrechte betrachtet werden.<br />

Die deutschsprachige Ausgabe von „Flowers of Galilee" möge viele<br />

Leserinnen und Leser finden. Zudem bleibt mir zu hoffen, dass die in manchen<br />

Texten enthaltenen Provokationen eine vehemente Debatte über den<br />

israelisch-palästinensischen Konflikt und über die Perspektiven eines demokratischen<br />

und friedlichen Zusammenlebens der beiden Völker <strong>aus</strong>lösen<br />

werden.<br />

Fritz Edlinger Wien, im Jänner 2005<br />

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