29.04.2014 Aufrufe

Blumen aus Galiläa - Novertis

Blumen aus Galiläa - Novertis

Blumen aus Galiläa - Novertis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

später König David, kassierte Schutzgeld in Maan, der Prophet Amos wuchs<br />

in Tukua auf, Gad ist in Halhul begraben; Halil hieß Hebron, später St.<br />

Abraham, später Halil oder „der Geliebte", denn dies ist ein Beiname Abrahams,<br />

des großen kulturellen Helden des Mittleren Ostens. Dies ist das<br />

Originaljudäa von Königen und Propheten: judäisch, doch (trotz einer<br />

gewissen Wortähnlichkeit) nicht jüdisch und sogar ohne jegliche Verbindung<br />

zu den Juden von einst, die niemals in diese trockene Gegend so weit<br />

im Süden vordrangen. Der jüdische Historiker Josephus Flavius wusste<br />

nichts von diesen Orten; die jüdischen Bücher Talmud und Mischna erwähnen<br />

Hebron und Bethlehem kaum. Die Juden nannten dieses Land<br />

„Idumäa" und seine judäischen Bewohner „Idumäer". (In ähnlicher Weise<br />

nannten die Juden das Land Israel „Samaria" und seine Israeliten „Samariter",<br />

denn sie wollten das Erbe der Bibel privatisieren.) Die eingeborenen<br />

Judäer, das Volk von Halil, kümmerten sich nicht darum – sie bearbeiteten<br />

weiterhin die selben Felder und beteten vor den selben Schreinen<br />

wie ihre Vorfahren, die Helden <strong>aus</strong> der Bibel.<br />

Am allermeisten verehrten sie ihre Ibrahimiye-Moschee, die an den von<br />

Gott geliebten Ibrahim (oder Abraham) erinnert, den spirituellen Wegbereiter<br />

der Menschheit. Dieses massive Gebäude <strong>aus</strong> rustikalen Steinen<br />

wurde in Zeiten vor der Geschichtsschreibung gebaut. Die Kreuzritter errichteten<br />

auf den alten Fundamenten eine wunderschöne Basilika und die<br />

wohlwollenden Herrscher in Kairo und Damaskus, Istanbul und Bagdad<br />

schmückten ihre Wände mit islamischen Versen. Die Moschee in Halil<br />

strahlt Heiligkeit und Grazie <strong>aus</strong> und ist Zeichen der Quelle der Spiritualität,<br />

die im Heiligen Land zu sprudeln begann. Ja, das ist die Einzigartigkeit<br />

des Heiligen Landes: Während der Allmächtige unseren Nachbarn Öl<br />

gab, gab er den Halilis immer volle Quellen an Spiritualität. Ölquellen<br />

können versiegen, doch je mehr göttlichen Geist man teilt, desto mehr<br />

bleibt davon übrig. Wahrscheinlich macht es der Feind deshalb allen so<br />

schwer, hier herzukommen.<br />

Die Altstadt von Halil ist wie ein dichter Schwarm von mittelalterlichen<br />

Häusern, die sich um die Ibrahimiye-Moschee niedergelassen haben.<br />

Die Häuser stehen eng beisammen und es gibt nur wenige Durchgänge.<br />

Diese wurden mit Eisentoren und Stacheldraht verschlossen; bloß zwei<br />

von ihnen blieben für die Ein- und Ausgänge geöffnet. An einschüchternden<br />

Kontrollpunkten werden die Zugänge kontrolliert. Die Soldaten über-<br />

77

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!