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Blumen aus Galiläa - Novertis

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prüfung bestätigte wahrscheinlich die kühnsten Hoffnungen der Initiatoren<br />

des Sakrilegs. Die weltweiten Massenmedien, von New York bis Moskau,<br />

von Paris bis London, befinden sich im festen Griff der Philosemiten;<br />

nicht einmal ein unautorisiertes Quietschen entkommt ihnen. Die Invasion<br />

Ramallahs und Bethlehems wurde von der Schlagzeile „Scharon strebt<br />

nach Frieden" abgedeckt. Die UNO-Resolution machte sotto voce die Aggressoren<br />

und ihre Opfer gleich. Die westlichen Medien ließen den Vorhang<br />

des Schweigens über die Schreie <strong>aus</strong> dem Heiligen Land fallen.<br />

Sicher – Reuters berichtete von dem Vorfall und das Foto wurde von<br />

einem AP-Fotografen gemacht. Es war für die Weltmedien zugänglich.<br />

Dennoch wurde es von keiner wichtigen Zeitung und keinem Magazin<br />

abgedruckt. Stattdessen veröffentlichten die Medien Geschichten über<br />

christlichen Antisemitismus.<br />

Das westliche Bewusstsein sieht nur ein getrübtes Bild der Geschehnisse<br />

im Mittleren Osten. Juden begehen terroristische Taten an Palästinensern,<br />

doch die Bezeichnung „Palästinenser" ist heute zum Synonym für<br />

Terrorismus geworden. Palästinenser stehen vor einem Holoc<strong>aus</strong>t, jüdische<br />

Soldaten drucken ihnen Nummern auf Stirn und Unterarme, trennen<br />

Frauen von ihren Männern und schicken sie in Konzentrationslager, doch<br />

jüdische Holoc<strong>aus</strong>t-Gedenkstätten sprießen wie Pilze <strong>aus</strong> dem Boden. Israel<br />

und die USA missachten die internationalen Gesetze, doch ihre Gegner<br />

werden als „Schurkenstaaten" dargestellt.* Während palästinensische<br />

Städte von israelischen Panzern erobert werden, veröffentlicht das Wall<br />

Street Journal den Artikel „Israel under Siege" (Israel wird belagert) des<br />

„illegalen"** Bürgermeisters von Jerusalem, Ehud Olmert. Kirchen werden<br />

zerbombt, Evangelien verbrannt und Christen von den Juden in Palästina<br />

verfolgt, doch es ist der christliche Antisemitismus, der den Nachrichtenleuten<br />

und Kirchenmännern Sorgen bereitet.<br />

Die Beschuldigung des Antisemitismus ist heute die Ehrenbeleidigung<br />

schlechthin. Oder war es schon immer so? Im „Kaufmann von Venedig"<br />

beschwert sich Shylock über den Hass der Nichtjuden, obwohl er selbst es<br />

ist, den Hass erfüllt; die anderen missbilligen nur seine Tätigkeit als Kre-<br />

* Siehe Francis Boyle in CounterPunch, 14. März 2002.<br />

** Der Autor verwendet den Ausdruck „illegal", um auf die Tatsache zu verweisen, dass die<br />

von Israel vollzogene „Vereinigung" Jerusalems völkerrechtlich nicht anerkannt ist.<br />

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