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Blumen aus Galiläa - Novertis

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Darum gibt es zwei Arten von „Philosemiten". Die einen, die guten<br />

Nichtjuden, suchen nach einer neuen spirituellen Heimat. Sie sind von<br />

den positiven Teilen der Bibel beeinflusst, von der „Nächstenliebe". Sie<br />

mögen den Gemeinschaftsgeist, das Zugehörigkeitsgefühl, das Traditionsbewusstsein,<br />

das die Juden <strong>aus</strong>strahlen. Sie mögen auch den gewissen<br />

„Außenseiter"-Touch, der poetische Naturen anzieht. Es gibt viele Menschen,<br />

die die einengenden Fesseln ihrer unmittelbaren Umgebung durchbrechen<br />

möchten. James Joyce, der irische Schriftsteller, sah die Juden als<br />

einen Ausweg <strong>aus</strong> der blutigen Fehde mit den Briten. Marina Zwetajeva,<br />

die russische Dichterin, fühlte sich in ihrer beständigen Mittelklasse-Familie<br />

als Außenseiterin und schrieb: „In dieser christlichsten Welt sind alle<br />

Dichter Juden." Die charmanten weiblichen Charaktere in Woody Allens<br />

frühen Komödien fühlen sich alle zu diesem ewigen Fremden, dem Juden,<br />

hingezogen.<br />

Es ist kein Zufall, dass solche Personen gewöhnlich auf marginale Juden<br />

treffen, am äußeren Rand der jüdischen Gemeinde. Der Jude von James<br />

Joyce war der italienisch-jüdische Schriftsteller Italo Svevo, der Jude<br />

der Marina Zwetajeva der russisch-kommunistische Spion Sergej Ephron.<br />

Der Jude von Diane Keaton und Mia Farrow war dieser amüsante Außenseiter<br />

Woody Allen. Da der Rand der jüdischen Gemeinde ziemlich breit<br />

ist, erfolgt immer eine Vermischung mit den besseren nichtjüdischen Außenseitern.<br />

Die zweite Art von Verbündeten besteht <strong>aus</strong> den harten Geschäftsmännern.<br />

Sie mögen das Streben nach Reichtum, die Missachtung der Moral<br />

und der gesellschaftlichen Konsequenzen, die sich dar<strong>aus</strong> ergeben, die<br />

Missachtung fremden Besitzes und des Lebens anderer. Menschen, die jedermann<br />

als Feind und das Leben als ständigen Kampf wahrnehmen, bemerken,<br />

dass in der jüdischen Ideologie kein Fremder ein „Nächster" ist.<br />

Darum umgaben sich die gr<strong>aus</strong>amsten Herrscher, Prinzen und Könige mit<br />

jüdischen Beratern und Ministern. Sie lernten von ihnen die Missachtung<br />

ihrer Untertanen. Menschen wie Nero und Pedro der Gr<strong>aus</strong>ame, Conrad<br />

Black und Margaret Thatcher, die Mafia-Paten und die Diktatoren der Dritten<br />

Welt liebten die Kernjuden (im Gegensatz zu den Randjuden).<br />

Daher haben gute Menschen ihre Juden und böse Menschen die ihren.<br />

Das Problem dabei ist: Die Juden der guten Menschen sind Außenseiter,<br />

die sich kaum als Juden qualifizieren, während die Juden böser Menschen<br />

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