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Blumen aus Galiläa - Novertis

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gewissen Grad trifft das auch zu: Oliven sind die Hauptversorgung und<br />

die Hauptfürbitter der Palästinenser. Deren Hauptmahlzeit besteht <strong>aus</strong> frisch<br />

gebackenem Fladenbrot und Olivenöl gewürzt mit Thymian, danach gibt<br />

es erfrischende Weintrauben. Einst salbte man die Könige und Priester<br />

Palästinas mit diesem Öl. Die heiligen Sakramente der Kirche, ein kostbares<br />

Geschenk Palästinas an die Menschheit, dienen zur Weihe der Oliven.<br />

Bei der Taufe werden die Palästinenser vor dem Untertauchen zuerst mit<br />

Öl eingerieben. Ihre Haut bleibt durch das Olivenöl samtig und seidig.<br />

Olivenöl spielt bei Hochzeitsriten und auch bei den Sterbesakramenten<br />

eine große Rolle; das Öl stellt das untrennbare Band zwischen den Menschen<br />

und ihrem Land dar. Der berühmte Erforscher der Qumran-Rollen,<br />

John Allegro, ruinierte seinen Ruf, indem er ein ketzerisches Buch schrieb,<br />

das Jesus Christus mit halluzinogenen Pilzen verglich. Falls und wenn ich<br />

mich dazu entschließe, ihm zu folgen, werde ich den Olivenbaum und<br />

sein Öl „extra vergine" mit unserer Jungfrau Maria, der obersten Mediatrix<br />

(Vermittlerin) Palästinas, vergleichen.<br />

Solange es dort Oliven gibt, sind die Bauern in Palästina unbesiegbar;<br />

darum haben ihre Gegner ihren Zorn gegen die Bäume gerichtet. Sie schneiden<br />

sie um, wann immer sie können. In den letzten Jahren wurden 18.000<br />

wunderschöne Olivenbäume, sowohl alte Riesen als auch junge Setzlinge,<br />

entwurzelt. Die Siedler hinderten die Bauern an der Ernte, lauerten ihnen<br />

auf dem Heimweg auf und raubten sie <strong>aus</strong>. Wir, die internationalen und<br />

israelischen Freunde Palästinas, standen – wie die sieben Samurai in dem<br />

alten Kurosawa-Film – den Bauern zur Seite, um ihnen bei der Olivenernte<br />

zu helfen und sie vor den Räubern zu beschützen.<br />

Von dem vielen Guten, das man auf unserer Erde tun kann, ist es meiner<br />

Meinung nach am besten und am angenehmsten, den Palästinensern<br />

zu helfen. Der Kibbuz kann damit nicht mithalten. Junge Kibbuzniks sind<br />

meistens langweilig und zurückhaltend und die alten sind ... einfach alt.<br />

Im Kibbuz haben sie entweder Kontakte mit anderen Fremden oder sie<br />

haben gar keine. Palästinenser sind so freundlich, so offen und so kommunikativ.<br />

Die internationalen Besucher sonnen sich geradezu in ihrer Freundlichkeit,<br />

sie leben in bezaubernden Dörfern, sehen den warmen blauen<br />

Himmel über der unvergleichlichen Landschaft der palästinensischen Hügel<br />

und genießen die sagenhafte Gastfreundschaft der Bauern. Und wenn ab<br />

und zu einige Siedler auf sie schießen, ist das nur ein kleiner Preis für den<br />

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