Blumen aus Galiläa - Novertis
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andere Allianz voran, nämlich mit Russland und seiner unglaublich reichen<br />
und mächtigen russisch-jüdischen Gemeinde, da Amerika sie ihrer<br />
Meinung nach zu sehr an der kurzen Leine hält.<br />
Einige Leute erklären die US-Politik durch „Erdölinteressen". Wie die<br />
Sache liegt, gibt es – außer Olivenöl – kein Öl in Palästina. Man kann sich<br />
auch nicht vorstellen, dass Israel wegen der amerikanischen Erdölversorgung<br />
Saudi-Arabien oder den Iran angreifen würde – das ließe den gesamten<br />
Mittleren Osten explodieren.<br />
Den Gedanken an Israel als „Vertretung vor Ort" oder „Polizeistreife<br />
vor Ort" kann man ebenfalls nicht gelten lassen. Ich weiß von keinem einzigen<br />
amerikanischen Geschäftsinteresse, dem nicht besser gedient wäre,<br />
wenn man statt mit Israel zum Beispiel mit der Türkei zusammenarbeitete.<br />
Ein palästinensischer Analytiker schrieb: „Die Türkei wäre beispielsweise<br />
eine bessere Investition gewesen; sie ist eine 'normale' regionale Macht,<br />
die der amerikanischen Politik zur Seite stehen kann und nur halb so viel<br />
kostet. Da sie ein moslemisches Land ist, hätte dies auch den Vorteil, die<br />
Vormachtstellung zu legitimieren und die 'Herrschaft' über die schwachen<br />
arabischen Länder zu erleichtern."<br />
Man könnte auch noch hinzufügen, dass die Türkei bis 1917 traditionell<br />
die Vormachtstellung in diesem Gebiet hatte. Heute verfügt sie über<br />
die größte und stärkste Armee in diesem Gebiet, ist völlig für die USA<br />
und pro-westlich eingestellt. Mit anderen Worten – das Konzept Israels<br />
als dienstbarer Tölpel des amerikanischen Imperialismus ist ein Rohrkrepierer.<br />
Edward Herman, zusammen mit Noam Chomsky Autor des Buches<br />
„Manufacturing Consent", stimmt mit dieser Beurteilung überein:<br />
„Die jüdische Lobby hier ist extrem stark. Ich hatte direkt über sie geschrieben,<br />
was mir Kritik von mehreren Leuten <strong>aus</strong> der linken Ecke einbrachte,<br />
die argumentierten, dass die Lobby viel schwächer sei als das strategische<br />
Interesse der Amerikaner im Mittleren Osten. Ich war immer der<br />
Meinung, die Lobby sei mindestens gen<strong>aus</strong>o stark. Gut für die Lobby,<br />
dass die beiden Interessen miteinander vereinbar waren."<br />
Man kann die selbst ernannten jüdischen Anführer auf direktem, kreativem<br />
und gewaltfreiem Weg angreifen. Die Studenten von Berkeley, Bewahrer<br />
der Tradition von 1968, lieferten ein gutes Beispiel dafür. Sie bauten<br />
zwei Tore auf dem Campus, eines für Juden und eines für Nichtjuden,<br />
um Amerikanern zu zeigen, was es bedeutet, „Straßen nur für Juden" zu<br />
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