29.04.2014 Aufrufe

Blumen aus Galiläa - Novertis

Blumen aus Galiläa - Novertis

Blumen aus Galiläa - Novertis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

viertes und entwickeltes Land vorfanden. Die dominante arabische Kultur<br />

hatte beachtliche Leistungen erbracht, wovon zahlreiche historische Stätten<br />

und Baudenkmäler auch heute noch eindrucksvoll Zeugnis ablegen.<br />

Die <strong>aus</strong> Europa zuwandernden Zionisten ignorierten dies weitgehend; sie<br />

siedelten sich zunächst neben den Arabern an, verdrängten diese jedoch<br />

bald gezielt. Auf Seiten der angestammten Bevölkerung formierte sich Widerstand<br />

gegen die Einwanderung, vor allem aber gegen die Art der Durchsetzung<br />

der zionistischen Ansprüche. Versuche eines gemeinsamen Miteinanders<br />

gab es kaum, sie hätten dem Ziel der Schaffung eines jüdischen<br />

Staates auch widersprochen.<br />

Im Zuge der zionistischen Landnahme wurden zahllose Dörfer und Städte,<br />

aber auch Friedhöfe, Moscheen und Kirchen zerstört. (Es soll nicht<br />

ganz vergessen werden, dass eine wichtige Minderheit der Palästinenser<br />

Christen sind!) Historische Quellen dokumentieren mehr als 400 derartige<br />

Orte innerhalb der Grenzen des heutigen Israel. Ohne Übertreibung<br />

kann man feststellen, dass ein Teil des jüdischen Staates auf den Ruinen<br />

einer alten, traditionsreichen Kultur errichtet worden ist. Diese Politik wird<br />

von israelischer Seite konsequent und mit allen legalen (und auch illegalen)<br />

Mitteln fortgesetzt. Mehr als 250.000 israelische Siedler auf besetztem<br />

und willkürlich enteignetem palästinensischen Land beweisen dies.<br />

Das vorliegende Buch, von einem der umstrittensten und radikalsten<br />

israelischen Autoren verfasst, dokumentiert auf eindrucksvolle Weise den<br />

Überlebenskampf der palästinensischen Kultur und Lebensweise. Israel<br />

Shamir schreibt gegen die Ideologie des jüdischen Staates. Sein Buch ist<br />

ein Aufschrei gegen den Zionismus. Manche seiner Texte mögen schockieren,<br />

einige seiner Aussagen werden vehementen Widerspruch hervorrufen.<br />

Er repräsentiert das „andere" Israel, das in Europa – und vor allem<br />

im deutschsprachigen Mitteleuropa – kaum zu Wort kommt. Er tritt der<br />

offiziellen Politik des Staates Israel entgegen, die sich nicht scheut, die<br />

während des Nazi-Holoc<strong>aus</strong>ts am jüdischen Volk begangenen Verbrechen<br />

bewusst als Argument und Druckmittel zur Durchsetzung und Rechtfertigung<br />

der eigenen völkerrechtswidrigen Politik gegen das palästinensische<br />

Volk einzusetzen.<br />

Israel Shamir tritt auch gegen die Zweistaatenlösung auf, die seit geraumer<br />

Zeit sowohl von israelischer als auch von arabischer Seite vertreten<br />

wird. Damit hängt er einem Traum nach, der lange Zeit unter den Pa-<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!