Blumen aus Galiläa - Novertis
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viertes und entwickeltes Land vorfanden. Die dominante arabische Kultur<br />
hatte beachtliche Leistungen erbracht, wovon zahlreiche historische Stätten<br />
und Baudenkmäler auch heute noch eindrucksvoll Zeugnis ablegen.<br />
Die <strong>aus</strong> Europa zuwandernden Zionisten ignorierten dies weitgehend; sie<br />
siedelten sich zunächst neben den Arabern an, verdrängten diese jedoch<br />
bald gezielt. Auf Seiten der angestammten Bevölkerung formierte sich Widerstand<br />
gegen die Einwanderung, vor allem aber gegen die Art der Durchsetzung<br />
der zionistischen Ansprüche. Versuche eines gemeinsamen Miteinanders<br />
gab es kaum, sie hätten dem Ziel der Schaffung eines jüdischen<br />
Staates auch widersprochen.<br />
Im Zuge der zionistischen Landnahme wurden zahllose Dörfer und Städte,<br />
aber auch Friedhöfe, Moscheen und Kirchen zerstört. (Es soll nicht<br />
ganz vergessen werden, dass eine wichtige Minderheit der Palästinenser<br />
Christen sind!) Historische Quellen dokumentieren mehr als 400 derartige<br />
Orte innerhalb der Grenzen des heutigen Israel. Ohne Übertreibung<br />
kann man feststellen, dass ein Teil des jüdischen Staates auf den Ruinen<br />
einer alten, traditionsreichen Kultur errichtet worden ist. Diese Politik wird<br />
von israelischer Seite konsequent und mit allen legalen (und auch illegalen)<br />
Mitteln fortgesetzt. Mehr als 250.000 israelische Siedler auf besetztem<br />
und willkürlich enteignetem palästinensischen Land beweisen dies.<br />
Das vorliegende Buch, von einem der umstrittensten und radikalsten<br />
israelischen Autoren verfasst, dokumentiert auf eindrucksvolle Weise den<br />
Überlebenskampf der palästinensischen Kultur und Lebensweise. Israel<br />
Shamir schreibt gegen die Ideologie des jüdischen Staates. Sein Buch ist<br />
ein Aufschrei gegen den Zionismus. Manche seiner Texte mögen schockieren,<br />
einige seiner Aussagen werden vehementen Widerspruch hervorrufen.<br />
Er repräsentiert das „andere" Israel, das in Europa – und vor allem<br />
im deutschsprachigen Mitteleuropa – kaum zu Wort kommt. Er tritt der<br />
offiziellen Politik des Staates Israel entgegen, die sich nicht scheut, die<br />
während des Nazi-Holoc<strong>aus</strong>ts am jüdischen Volk begangenen Verbrechen<br />
bewusst als Argument und Druckmittel zur Durchsetzung und Rechtfertigung<br />
der eigenen völkerrechtswidrigen Politik gegen das palästinensische<br />
Volk einzusetzen.<br />
Israel Shamir tritt auch gegen die Zweistaatenlösung auf, die seit geraumer<br />
Zeit sowohl von israelischer als auch von arabischer Seite vertreten<br />
wird. Damit hängt er einem Traum nach, der lange Zeit unter den Pa-<br />
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