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Blumen aus Galiläa - Novertis

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DAS PHANTOM DES TERRORS<br />

(In Kuala Lumpur, einer futuristischen und üppigen tropischen<br />

Stadt Malaysiens, beriefen die Außenminister der islamischen<br />

Staaten eine Konferenz über den Terror ein. Ich besuchte die<br />

Konferenz als Beobachter. Folgender Text ist eine Rede, die<br />

ich auf der Konferenz nicht gehalten habe.)<br />

„Meine Frau wurde von einem Marsmenschen vergewaltigt."<br />

Das war in den 1950er Jahren, als die Journalisten mit UFO-Geschichten<br />

zu tun hatten, eine beliebte und häufige Schlagzeile. Im Lauf der Jahre hat<br />

sich die Nähe der Meinungsmacher zur Wahrheit nicht verändert, doch<br />

ihre Bösartigkeit hat bedeutend zugenommen. Millionen von Zeitungs<strong>aus</strong>gaben,<br />

Milliarden von Fernsehaufnahmen und zig Worte stellen den<br />

islamischen Terror als die neueste Geißel der Menschheit dar. Es ist nicht<br />

eigenartig, Eure Hoheiten, dass Ihre Verteidigungsreflexe über Ihren Verstand<br />

Vorrang gewonnen haben und Sie versuchen, islamischen Terror zu<br />

widerlegen, zu rechtfertigen oder zu erklären – mit der Verfolgung der<br />

Palästinenser im Apartheid-Staat Israel, mit der amerikanischen Belagerung<br />

des Irak und mit der Kolonialisierung Saudi-Arabiens. Sie bringen<br />

einige ziemlich gute Gründe vor, doch man kann sogar für die Vergewaltigung<br />

von H<strong>aus</strong>frauen durch Marsmenschen gute Gründe finden.<br />

Im Erklärungsfieber haben Sie ganz vergessen, sich die erste Frage zu<br />

stellen, die sich ein Wissenschaftler stellen würde: Existiert das Phänomen<br />

überhaupt? Gibt es den „islamischen Terror"? Ja, es gibt viel Wirbel<br />

und die Medien halten es für selbstverständlich. Doch Behauptungen genügen<br />

nicht als Beweis. Im 18. Jahrhundert führten die guten Menschen<br />

von Salem in Neuengland einen Kreuzzug gegen Hexen. Jeder, der die<br />

Tatsache der weiblichen Verbrüderung mit dem Teufel anzweifelte, wurde<br />

mit Sicherheit <strong>aus</strong>geschlossen oder galt als Handlanger Satans. Jahrhunderte<br />

lang kursierte das Gerücht, dass Juden beim Pessach-Fest das Blut<br />

christlicher Kinder zu sich nähmen. Hunderte von Büchern und Artikeln<br />

wurden zu diesem Thema veröffentlicht. In England gibt es immer noch<br />

eine heilige Kinderfigur, die angeblich von blutrünstigen Juden zum Märtyrer<br />

gemacht wurde.<br />

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