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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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GERHARD BREVES<br />

Probiotische Mikroorganismen und<br />

ihre zellulären Wirkungsmechanismen<br />

Abbildung 1: Wirkungsmechanismen von antibiotischen<br />

Leistungsförderern<br />

Wirkung<br />

Kationenpermeabilität<br />

Zellwandsynthese<br />

Proteinsynthese<br />

DNA-Synthese<br />

Substanzen<br />

Monensin, Salinomycin<br />

Bacitracin, Flavophospholipol,<br />

Avoparcin<br />

Spiramycin, Tylosin, Virginiamycin<br />

Carbadox, Olaquindox<br />

Einleitung und Definitionen<br />

Probiotika werden als lebende oder lebensfähige<br />

Mikroorganismen definiert, die im Gastrointestinaltrakt<br />

von Mensch und Tier günstige Wirkungen vermitteln<br />

können. Sie werden beim Menschen sowohl<br />

unter klinischen Indikationen zur Prävention oder Behandlung<br />

von Darmerkrankungen unterschiedlicher<br />

Genese als auch als Zusatzstoffe in Lebensmitteln eingesetzt.<br />

Beim Tier steht dagegen der Einsatz als nichtantibiotische<br />

Leistungsförderer im Vordergrund. Zum<br />

Einsatz kommen dabei verschiedene Bakterienarten<br />

und Hefen, die Zielspezies sind vor allem Schwein,<br />

Geflügel und Wiederkäuer, wobei beim Rind vorwiegend<br />

Daten zur Beeinflussung des Vormagenstoffwechsels<br />

durch Hefen vorliegen. Das zunehmende<br />

Interesse an Probiotika in der Tierernährung ist<br />

eng mit dem schrittweisen Verbot antibiotischer<br />

Leistungsförderer korreliert. Bei diesen Substanzen<br />

handelte es sich ursprünglich um eine Gruppe von<br />

verschiedenen Substanzen mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen.<br />

Dazu zählen die Hemmung der<br />

Zellwand-, Protein- und DNA-Synthese ebenso wie<br />

die Veränderung der Ionenpermeabilität.<br />

Beispielhaft sind in Abb. 1 einige der über lange<br />

Zeit eingesetzten antibiotischen Leistungsförderer<br />

mit ihren zellulären Wirkungen zusammengefasst.<br />

Von diesen sind nur noch bis Ende 2005 Monensin<br />

für Mastrinder, Salinomycin für Ferkel und Mastschweine,<br />

Avilamycin für Ferkel, Mastschweine und<br />

Masthühner sowie Flavophospholipol für Ferkel,<br />

Mastschweine, Hühner, Kälber und Mastrinder zugelassen.<br />

Alle anderen sind bereits jetzt nicht mehr<br />

zugelassen. Das Interesse an Alternativen für antibiotische<br />

Leistungsförderer ist daher stetig gewachsen<br />

und hat zu einer Vielzahl von Untersuchungen geführt.<br />

Dabei sind Probiotika, Prebiotika und Synbiotika<br />

voneinander zu unterscheiden, deren Definitionen<br />

in Abb. 2 angegeben sind.<br />

Abbildung 2: Definition von Pro-, Pre- und Synbiotika<br />

• Probiotika sind definierte lebende Mikroorganismen, die<br />

in ausreichender Menge in aktiver Form in den Darm gelangen<br />

und hierbei positive gesundheitliche Wirkungen<br />

erzielen (BgVV 1999)<br />

• Prebiotika sind durch körpereigene Enzyme kaum spaltbare<br />

Substrate für den mikrobiellen Stoffwechsel im Gastrointestinaltrakt,<br />

die ggf. eine Keimselektion bedingen und<br />

über Stoffwechselprodukte protektive Wirkungen entfalten<br />

können (Daniel 1999)<br />

• Synbiotika sind Kombinationen von Pro- und Prebiotika, die<br />

deren Vorteile synergistisch in sich vereinigen (BgVV 1999)<br />

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