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GERHARD FLACHOWSKY, EGBERT STROBEL und PETER LEBZIEN
Möglichkeiten, Grenzen und
Zukunftsperspektiven der
mikrobiellen Umsetzungen im Pansen
1 Einleitung
Auf der Erde leben über 3 Mrd. Wiederkäuer
(FAO 2001), von denen die Rinder (≈ 1,35 Mrd.) und
die Schafe (≈ 1,07 Mrd.) den größten Teil ausmachen
(Tab. 1). Die Wiederkäuer verfügen mit ihrem Vormagensystem
über einen Verdauungsraum, in dem infolge
der dort vorhandenen mikrobiellen Besiedlung Umsetzungen
möglich sind, die im Verdauungstrakt von
Nichtwiederkäuern nicht oder nur in geringem Umfang
stattfinden (van Soest 1994). Schätzungen zum
Pansenvolumen der auf der Erde lebenden Wiederkäuer
erfordern verschiedene Unter stellungen (z. B.
Pansenvolumen der verschiedenen Tierarten unter
Berücksichtigung der Lebendmasse). In Tabelle 1 wird
der Versuch einer Schätzung des »globalen Pansenvolumens«
vorgenommen.
mikrobielle Proteinsynthese. Nicht unerwähnt bleiben
dürfen jedoch auch die mikrobielle Vitaminsynthese
und der Abbau unerwünschter Stoffe durch Mikroorganismen
(Abb.1).
Bakterien, aber auch Protozoen und anaerobe Pilze
zählen zu den Hauptakteuren bei den Umsetzungen
im Pansen. Ihre Aktivitäten greifen weitgehend symbiotisch
ineinander, so dass zunehmend von den Umsetzungen
bzw. Leistungen der mikrobiellen Gemeinschaft
gesprochen wird (Baldwin 1995, Dehority 2003,
Hobson 1988, van Soest 1994). Auf verschie dene
Vorteile und Grenzen der mikrobiellen Umsetzungen
im Pansen wurde kürzlich detaillierter einge gangen
(Flachowsky et al. 2004).
Abbildung 1: Potenziale und Akteure im Pansen
2 Möglichkeiten der Umsetzungen im Vormagen
Zu den wesentlichen Potenzialen der Mikroorganismen
im Pansen zählen der Zellwandabbau und die
Tabelle 1: Wiederkäuer auf der Erde und deren Pansenvolumen
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