Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
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diesen Keimen bei Einsatz in der Tierernährung ein<br />
Risiko attestiert (http://europa.eu.int/comm/food/fs/<br />
sc/scan/out58_en.<strong>pdf</strong>). Auch ein Probiotikum auf der<br />
Basis von Bacillus licheniformis NCTC 13123 wurde als<br />
unsicher eingestuft, weil es möglicherweise zur Ver breitung<br />
einer Resistenz gegen Erythromycin beitragen<br />
könnte, obwohl SCAN das Risiko nicht zu quantifizieren<br />
vermochte. Auch hier hat SCAN in Anbetracht<br />
des häufigen Einsatzes von Makrolidantibiotika<br />
in der Schweinehaltung einen Selektionsvorteil für<br />
den Keim unterstellt, der schließlich risikoerhöhend<br />
gewertet wurde (http://europa.eu.int/comm/food/fs/<br />
sc/scan/out79_en.<strong>pdf</strong>).<br />
Diese Entscheidungen gehen auf ein Grundsatzpapier<br />
des SCAN zur Antibiotikaresistenz (http://<br />
europa.eu.int/comm/food/fs/sc/scan/out108_en.<strong>pdf</strong>)<br />
zurück, das wahrscheinlich von FEEDAP 2005 aktualisiert<br />
werden wird. Darin wird die Unterteilung<br />
von stabilen im Chromosom verankerten Genen<br />
und mobilen Genen im Plasmid oder Transposon als<br />
veraltet bezeichnet. Heute müssen alle Antibiotika-<br />
Resistenz-Gene vorerst als übertragbar und daher<br />
als riskobehaftet angesehen werden. Auch wenn<br />
das Gesamtrisiko, das grundsätzlich von einer Verbreitung<br />
von Resistenzgenen ausgeht, derzeit nicht<br />
quantifiziert werden kann, so ist der Risikograd einer<br />
Freisetzung anhand der genetischen Verankerung der<br />
Resistenz beurteilbar. Taxonomische Gruppen, die<br />
grundsätzlich als resistent gelten, und deren Resistenz<br />
nicht in mobilen Elementen lokalisiert ist, werden als<br />
risikoarm angesehen. Gehört jedoch ein resistenter<br />
Keim einer Gruppe an, die im Allgemeinen als empfindlich<br />
gilt, wird das Risiko eines Resistenztransfers<br />
erheblich höher eingeschätzt. Wenn hinwiederum die<br />
erworbene Resistenz nachweislich auf eine Mutation<br />
zurückgeführt werden kann und das Gen von anderen<br />
»housekeeping« Genen »eingerahmt« ist, wird das<br />
Risiko wieder so gering wie beim Vorliegenden einer<br />
immanenten Resistenz. Infolgedessen ist SCAN der<br />
Ansicht, dass Bakterien, die eine erworbene Resistenz<br />
gegen Human- oder Veterinärantibiotika tragen, als<br />
probiotischer Futterzusatz nicht in Frage kommen<br />
sollten, vorausgesetzt das Resistenzgen ist gleichermaßen<br />
fest verankert wie bei grundsätzlich resistenten<br />
Stämmen.<br />
Wirksamkeit<br />
Solange Futtermittel nicht als Mülleimer für jederlei<br />
Stoffe gelten, seien diese nur unschädlich in Bezug<br />
auf das zu fütternde Tier, Verbraucher, Anwender und<br />
die Umwelt, solange bedarf ein Futterzusatzstoff des<br />
Nachweises seiner Wirksamkeit. Die Leitlinien sind<br />
hier klar und unterscheiden sich nur unwesentlich<br />
von denen für chemisch definierte Stoffe. Wirksamkeitsuntersuchungen<br />
müssen an der Tierart/kategorie<br />
durchgeführt werden, an der der MO Verwendung<br />
finden soll. Ein bestimmter Versuchsansatz wird absichtlich<br />
nicht empfohlen, damit das Design der wissenschaftlichen<br />
Fragestellung angepasst werden kann.<br />
Allerdings muss der Ansatz so gewählt werden, dass<br />
Tabelle 2: Mindestdauer von Versuchen <strong>zum</strong> Wirknachweis<br />
an ausgewählten Zieltierspezies/kategorien<br />
Kälber (Mastkälber)<br />
Kälber (Aufzuchtkälber)<br />
Mastrinder<br />
Milchkühe<br />
(Kriterium Milchleistung)<br />
Milchkühe<br />
(Kriterium Fruchtbarkeit)<br />
Gesamte Fütterungsperiode<br />
bis zur Schlachtung<br />
Mindestens 6 Wochen von Geburt an<br />
Gesamte Fütterungsperiode<br />
bis zur Schlachtung<br />
Mindestens 100 Tage; wenn der Versuch<br />
in den ersten 100 Tage der Laktationsperiode<br />
durchgeführ wird, soll die gesamte<br />
Laktationsperiode berichtet werden<br />
Zwei Abkalbeperioden<br />
Ferkel (Saugferkelbeifutter) Bis <strong>zum</strong> Absetzen<br />
Ferkel<br />
Mastschweine<br />
Sauen<br />
(Kriterium Fruchtbarkeit)<br />
Masthühnerküken<br />
Legehennen<br />
Mastputen<br />
Vom Absetzen bis <strong>zum</strong> Erreichen von 25 kg<br />
Körpergewicht (oder wie lokal üblich)<br />
Gesamte Fütterungsperiode<br />
bis zur Schlachtung<br />
Zwei Abferkelperiode<br />
Von Tag 1 mindestens 35 Tage<br />
(bis <strong>zum</strong> Schlachten)<br />
Mindestens 24 Wochen. Wenn Effekte<br />
für die gesamte Legeperiode beworben<br />
werden, dann die gesamte Legeperiode<br />
Von Tag 1 mindestens 12 Wochen<br />
(bis zur Schlachtung)<br />
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