Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
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Abbildung 1: Wesentliche Veränderungen während des<br />
Silierprozesses<br />
Abbildung 2: Mikrobielle Dynamik während der Entnahmephase<br />
im Bereich der Öffnungsstelle (Lindgren et al., 1985)<br />
kommt es zur drastischen Reduktion des Sauerstoffgehaltes<br />
binnen weniger Stunden. Dieser Vorgang<br />
wird durch eine Erwärmung des Substrates begleitet.<br />
Proteasen, vorwiegend pflanzlicher Herkunft, spalten<br />
Proteine in Aminosäuren, Carbohydrasen sorgen<br />
für die Transformation von Strukturkohlenhydraten<br />
zu wasserlöslichen Kohlenhydraten. In dieser Phase<br />
ist das Wachstum aerober und fakultativ anaerober<br />
Bakterien und Pilze möglich.<br />
Fermentationsphase<br />
Streng genommen beginnt die Fermentationsphase<br />
wenn anaerobe Verhältnisse im Siliergut eingetreten<br />
sind. Unter diesen Bedingungen wachsen Enterobacteriaceae,<br />
Clostridien, Bacillus sp., Milchsäurebakterien<br />
und Hefen. In dieser Phase muss es u. a.<br />
gelingen, die Zahl der Enterobacteriaceae deutlich<br />
zu reduzieren und stabile Milchsäurebakterienflora<br />
aufzubauen.<br />
Milchsäurebakterien<br />
Zur Gruppe der Milchsäurebakterien gehören die<br />
Gattungen Lactobacillus, Pediococcus, Enterococcus,<br />
Lactococcus, Streptococcus und Leuconostoc. Ihnen ist<br />
gemeinsam, dass sie aus Glukose Milchsäure bilden<br />
können; darüber hinaus können sie Verbindungen<br />
mit antibakteriellen Eigenschaften produzieren, z. B.<br />
Wasserstoffperoxyd, Kohlendioxid, Diacetyl, Reuterin<br />
oder Bakteriozine. Am bedeutendsten für den Silierprozess<br />
ist die Produktion von Milchsäure, was, je<br />
nach Spezies, durch homo- oder heterofermentative<br />
Gärung geschehen kann (vergl. Abb. 1 und 2). Bei<br />
der homofermentativen Gärung entsteht ausschließlich<br />
Laktat, bei der heterofermentativen Fermentation<br />
wird neben Laktat ein anderes Produkt gebildet<br />
z. B. Ethanol. Wichtig ist, dass NADH 2 innerhalb<br />
der Substratkette zu NAD oxidiert wird und pro<br />
Mol Laktat ein bzw. ein halbes Mol ATP gewonnen<br />
werden. Dies ist die Erklärung, warum die Gärungsverluste<br />
bei der Herstellung von Silagen relativ gering<br />
sind. Auf Futterpflanzen kommen regelmäßig homofermentative,<br />
heterofermentative und fakultativ heterofermentative<br />
Milchsäurebakterien vor (Tabelle 2).<br />
Tabelle 2: Auf Futterpflanzen und Silage vorkommende Milch säurebakterien<br />
(Holzer et al., 2003; Pahlow et al., 2003)<br />
Genus Homofermentativ Fakultativ Heterofermentativ<br />
heterofermentativ<br />
Lactobacillus L. acidophilus L. casei L. brevis<br />
L. helveticus L. L. curvatus L. buchneri<br />
L. plantarum L. confusus<br />
L. pentosus L. fermentum<br />
Pediococcus<br />
Leuconostoc<br />
P. acidilactici<br />
P. pentosaceus<br />
Leuc.<br />
Mesenteroides<br />
Enterococcus E. faecium<br />
Lactococcus<br />
Lc. lactis<br />
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