gesagt, darauf könnte man ja achten, aber dann ist an die Nukleinsäuren zu denken. Gibt es denn da Unterschiede? Das ist doch gleich mit den etwa 20 % in den Nukleinsäuren? Also da habe ich nicht ganz verstanden, worauf Du hinaus willst. SÜDEKUM Nein, mir geht es darum, dass dieser Weg einer Verbesserung des Aminosäuremusters der Pansenbakterien, <strong>zum</strong>indest theoretisch, etwas Interessantes ist. Wir müssen aber berücksichtigen, dass gegenüber einem etwa Gräserprotein, das unabgebaut die Vormägen überlebt, das ja fast 100 % Reinprotein ist. Weit über 90 % ist tatsächlich Protein. Die Bakterien liefern aufgrund des hohen Anteils an Stickstoff in Nukleinsäuren immer einen geringeren Reinproteinanteil, und das verdünnt natürlich auch das Aminosäure- Lieferungsvermögen insgesamt. Die Variation des Aminosäuremusters der Pansenbakterien ist belegt. Dass wir das in unseren Systemen als konstant annehmen, hat ja andere Ursachen, unter Anderem eigene Unzulänglichkeit, und den Mangel, das tatsächlich rationsabhängig oder futteraufnahmeabhängig sauber zuordnen zu können. BAUER Herr Südekum, Sie haben gesagt, dass Listerien von Protozoen, ich will mal sagen, gefressen werden. Damit suggeriert man natürlich auch eine gewisse Infektionsabwehr. Kann es nicht so sein, dass diese Listerien aufgenommen werden, intrazellulär weiter leben und dann hernach wieder abgegeben werden. Wir kennen das von der Pathogenität von Listerien, die von Makrophagen aufgenommen werden, durch den Körper schwimmen und sich ansiedeln. Kann nicht ein ähnlicher Mechanismus bei den Protozoen vorhanden sein? SÜDEKUM Dieser Mechanismus kann vorhanden sein und kann, so lange man in vitro nur mit Pansenflüssigkeit arbeitet, auch nicht ausgeschlossen werden. Es gibt aber infolge dieser ersten Untersuchungen, zu denen ich Ihnen die Abbildung gezeigt habe, eine Folgestudie, in der tatsächlich der Listerienfluss in den Dünndarm hinein quantifiziert wurde. Und da war auch tatsächlich die Menge reduziert. Inwieweit die Eigenschaften der übrig gebliebenen Listerien die gleichen waren oder verändert, das ist nicht untersucht worden. Aber es ist <strong>zum</strong>indest gezeigt worden, dass es sich nicht nur um eine vorübergehende Aufnahme und Wiederabgabe gehandelt hat, sondern dass tatsächlich die Menge reduziert wurde. Insofern nehme ich diese Daten schon als relativ positiv auf. WOLFRAM Du hast in Deinem Vortrag die Veränderung oder Verbesserung des Aminosäuremusters im mikrobiellen Protein im Hinblick auf einen höheren Gehalt an essentiellen Aminosäuren angesprochen. Wie sicher sind denn eigentlich inzwischen wissenschaftliche Daten zur Zufuhr von essentiellen Aminosäuren beim Wiederkäuer? Ist da wirklich ein Bedarf? SÜDEKUM Dass der Wiederkäuer den Bedarf hat, ist ja unstrittig. Was den zusätzlichen Bedarf angeht, hängt es sicherlich von den Bedingungen ab. Wenn wir uns europa- und weltweit umschauen, gibt es ja Systeme, wie das in Frankreich, die schon seit vielen Jahren, <strong>zum</strong>indest für Lysin und Methionin, sehr klare Empfehlungen abgeleitet, und jetzt in den letzten Jahren auch die anderen, als essentiell angenommenen, mit einbezogen haben. Das mag aber auch mit den besonderen Fütterungsbedingungen in Frankreich zu tun haben. Die haben ja dort weite Regionen, die extrem maislastig sind. Dort kann man relativ schnell einen Mangel an Lysin, Methionin, auch anderen essentiellen Aminosäuren, finden. Bei der bei uns doch weiter verbreiteten sehr gemischten Fütterung ist das sicherlich schwieriger. Aber auch in dem Bereich gilt es nach wie vor, dass es keine ausreichenden experimentellen Befunde gibt, um das sauber abzuleiten. 110
PFEFFER Ich möchte nur noch mal sagen, ich habe den Eindruck, vor 30 Jahren hätte der eine oder andere wahrscheinlich ungestraft äußern können, mit der Mikrobiologie im Pansen, das haben wir fast im Griff, und da ist eigentlich nicht mehr viel offen. Wir haben gerade gesehen, das Gegenteil ist der Fall. Wir könnten noch stundenlang weiter diskutieren, und es ist bei Weitem nicht alles klar. Dass uns das hier noch mal so deutlich geworden ist, ist sehr gut. Herzlichen Dank! 111
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Hervorragenden Anteil am Erfolg und
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