Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...
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Tabelle 3: Globales Potenzial der ruminalen Proteinsynthese Tabelle 4: Einfluss der Co-Versorgung auf die Vitamin B 12 -<br />
Synthese im Pansen der Milchkuh (Stemme 2002)<br />
Je MJ umsetzbare Energie (ME) kann mit einer mittleren<br />
mikrobiellen Proteinsynthese von 10,1 ± 1,5 g<br />
kalkuliert werden. Daraus resultiert, dass erhebliche<br />
Mengen an mikrobiellem Protein (bei 12 kg im Pansen<br />
fermentierter organischer Substanz annähernd 2<br />
kg/Tag) im Pansen gebildet werden (Clark et al. 1992).<br />
Diese Menge ist in den meisten Fällen deutlich größer<br />
als die Menge an unabgebautem Futterprotein. Abbildung<br />
3 demonstriert die komplexen Zusammenhänge<br />
zwischen Energie- und Stickstoffumsetzungen im<br />
Pansen (s. auch Tab. 14–17) und in der Leber.<br />
Ausgehend von der mikrobiellen Proteinsynthese je<br />
MJ ME, dem Pansenvolumen (Tab. 1) und der Energieaufnahme<br />
der Wiederkäuer wird in Tabelle 3 das globale<br />
Potenzial der mikrobiellen Proteinsynthese geschätzt.<br />
Diese Menge ist jährlich etwa viermal so hoch<br />
wie der Proteinertrag der globalen Getreideernte.<br />
2.3 Vitaminsynthese<br />
Die mikrobielle B-Vitaminsynthese steht in gewisser<br />
Beziehung zur gebildeten Menge an Mikroben bzw.<br />
Mikrobenprotein. Protein- und B-Vitamin-Synthese<br />
korrelieren meist mit Koeffizienten zwischen r = 0,6<br />
bis 0,9 miteinander. Allerdings haben auch andere<br />
Faktoren Einfluss auf die erzeugte B-Vitamin-Menge,<br />
wie Tabelle 4 am Beispiel des am Dünndarm anfließen -<br />
den Vitamins B 12 zeigt. Bei höherer Kobalt-Versorgung<br />
wurde mehr Vitamin B 12 gemessen, überraschenderweise<br />
stieg auch die Effizienz der Co-Nutzung an<br />
(Tab. 4). Verursacht wird dieser Effekt vermutlich<br />
durch die Bindungsform des Kobalts. Während bei<br />
der niedrigen Dosierung (2,3 mg/Tag) das Element<br />
überwiegend aus den Futtermitteln stammte, erfolgte<br />
die Zulage in mineralischer Form (Sulfat).<br />
2.4 Abbau/Inaktivierung unerwünschter Stoffe<br />
Während Zellwandabbau sowie Protein- und Vitaminsynthese<br />
meist als die wichtigsten Potenziale der<br />
mikrobiellen Umsetzungen im Pansen genannt wer den,<br />
bleibt das Potenzial des Abbaus bzw. der Inakti vie rung<br />
verschiedener unerwünschter Stoffe häufig un er wähnt<br />
(Craig 1995, Weimer 1998). In Tabelle 5 sind exemplarisch<br />
einige unerwünschte Stoffe aufgeführt, die im<br />
Pansen ab- oder umgebaut bzw. inaktiviert werden<br />
können.<br />
Dieses Potenzial ermöglicht es, auch Futtermittel mit<br />
derartigen Inhaltsstoffen an Wiederkäuer zu verfüttern.<br />
Tabelle 5: Abbau (Inaktivierung) ausgewählter unerwünschter Stoffe<br />
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