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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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die Fütterungsfrequenz sehr hoch ist, die Tiere ad libitum-Zugang<br />

haben, ist doch eigentlich zu erwarten,<br />

dass immer was Fermentierbares und auch irgendein<br />

Stickstoff vorhanden ist, der dann mikrobiell genutzt<br />

werden kann. Also mich überrascht diese Aussage,<br />

dass Sie erwarten, wenn die Kuh 30 kg Trockenmasse<br />

frisst, dann die Synchronisation wichtiger wird.<br />

Was ist der Hintergrund für diese Aussage?<br />

SÜDEKUM<br />

Ich fange mit der zweiten Frage an. Der Hintergrund<br />

dieser Aussage ist, dass es Messungen gibt,<br />

z. B. von Herrn Steingass aus Hohenheim, der gezeigt<br />

hat, dass auch bei Fütterung einer totalen Mischration<br />

und entsprechend hohen Futteraufnahmen zwischen<br />

60 und 70 % der Gesamtfutteraufnahme in zwei großen<br />

Mahlzeiten erfolgt.<br />

Sie mögen andere Daten haben, aber ich kenne<br />

solche Zahlen. Und dann spielt natürlich, gerade bei<br />

ganz hohen Futteraufnahmen, der Synchronismus<br />

mehr eine Rolle. Der andere Grund ist, dass insgesamt<br />

für den Nährstoffabbau pro Einheit Stärke,<br />

Protein, was auch immer, weniger Zeit zur Verfügung<br />

steht und damit dann temporäre Mangelsituationen,<br />

die bei niedrigeren Futteraufnahmen auszugleichen<br />

sind, eine größere Rolle spielen.<br />

Ich denke, ein Beleg dafür, dass vielleicht mit dem<br />

Synchronismus was dran sein könnte, kam von intensiv<br />

wachsenden Schaflämmern, die ja auch, bezogen<br />

auf die Stoffwechselmasse, eine außerordentlich hohe<br />

Leistung erbringen müssen. Deshalb bin ich nach wie<br />

vor davon überzeugt, dass tatsächlich das Thema des<br />

Synchronismus am hochleistenden Tier mit hohen<br />

Futteraufnahmen zu prüfen ist, und nicht bei niedrigen<br />

Aufnahmen.<br />

Zum Ersten: Die verringerte Standfestigkeit von<br />

Sorten, die im Halm weniger Lignin haben, ist ja ein<br />

generelles Problem. Das haben wir ja auch, wenn wir<br />

an die Hirse denken, im Hinblick auf Fütterung von<br />

Geflügel. Tanninarme Hirsesorten werden zwar besser<br />

gefressen, und können in höheren Anteilen eingesetzt<br />

werden, haben aber den Nachteil, dass leider<br />

auch die Vögel, die bereits auf dem Feld Zugang zu<br />

dieser Hirse haben, die wesentlich lieber aufnehmen<br />

als die tanninreichen Sorten. Insofern gibt es da einen<br />

Zielkonflikt, der möglicherweise noch ganz andere<br />

Maßnahmen erfordert. Dieser Zielkonflikt spielt<br />

weniger eine Rolle, wenn wir an die Nutzung von<br />

Futterpflanzen in vegetativen oder frühgenerativen<br />

Stadien denken, also die klassischen Grünfutter. Dort<br />

ist Standfestigkeit weniger ein Problem, obwohl auch<br />

dort offenere Zellwandstrukturen bedingen könnten,<br />

dass Pflanzenpathogene leichter in die Strukturen eindringen.<br />

Das ist aber ein Zielkonflikt, den man nicht<br />

einfach am grünen Tisch lösen kann, sondern unter<br />

konkreten Bedingungen prüfen muss.<br />

SCHWARZ<br />

Ich möchte noch mal auf den Punkt der Protozoen<br />

zu sprechen kommen, der auch ein Teil deines Vortrages<br />

war.<br />

Wie weit ist denn eigentlich mit einer Fluktuation<br />

der Protozoenpopulation unter unseren normalen Rationen,<br />

die wir heute an Hochleistungskühe verfüttern,<br />

zu rechnen. Ist da eine große Variation gegeben?<br />

Ein weiterer Punkt: Gibt es Wechselwirkungen zu<br />

Fett als Futterzusatzstoff oder als Fett? Das ist ja gar<br />

nicht im Vortrag vorgekommen.<br />

SÜDEKUM<br />

Das Problem bei den Protozoen ist, dass es erschütternd<br />

wenig Messungen mit Protozoen an<br />

Milchkühen gibt. Das kann man fast an einer Hand<br />

abzählen. Dazu kommt, dass ja auch das Arbeiten<br />

mit Protozoen in Reinkultur ein anderes Problem ist<br />

als mit Bakterien. Insgesamt beruht ein großer Teil<br />

der Erkenntnisse über Protozoen auf mikroskopischen<br />

Techniken. Die funktionieren ganz gut, weil die Protozoen<br />

dankenswerter Weise ja erheblich größer sind<br />

als Bakterien, aber was dort an quantitativer Infor -<br />

mation vorhanden ist, sind eigentlich relativ wenige<br />

Versuche. Ich hatte den Bereich ja abgegriffen, wo wir<br />

mit der höchsten Protozoendichte zu rechnen haben,<br />

40 –60% Konzentratfutter. Die Speziesvielfalt ist wesentlich<br />

geringer, als bei Bakterien, sowohl insgesamt,<br />

als auch, wenn man sich das einzelne Tier anschaut.<br />

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