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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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Während des ersten Lebensjahres stabilisiert sich<br />

die intestinale Mikroflora und nimmt dann allmählich<br />

die Zusammensetzung wie bei Erwachsenen an (Abb.<br />

2). Interessant ist dabei, dass nur bei brustgenährten<br />

Säuglingen ab dem Beginn des Stillens die Bifidobakterien<br />

bis zu 90% der bakteriellen Flora ausmachen.<br />

Dieses Überwiegen der Bifidobakterien wird durch<br />

Oligosaccharide aus der Muttermilch, zu denen auch<br />

N-Acetylglucosamin gehört, verursacht und führt<br />

durch den Stoffwechsel der Bifidobakterien zu einer<br />

ausgeprägten Ansäuerung, was die Vermehrung von<br />

pathogenen Bakterien verhindert. Des Weiteren bilden<br />

Bifidobacterium spp. kein Gas, was dazu führt,<br />

dass die Säuglinge weniger Blähungen haben. Mit<br />

zunehmendem Alter verschiebt sich das mikrobielle<br />

Spektrum und die Stoffwechselaktivitäten im Darm.<br />

Bei älteren Menschen wird die Konzentration an<br />

Bifidobakterien reduziert, wohingegen <strong>zum</strong> Beispiel<br />

die Konzentration an Clostridium perfringens stark<br />

ansteigt, was auf mehrere Faktoren wie beispielsweise<br />

veränderte Essgewohnheiten zurückzuführen ist<br />

(Kasper 2001).<br />

Die Physiologie des Intestinaltraktes und die<br />

Ab wehrmechanismen des Wirtes haben einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die letztendliche Zusammensetzung<br />

der Darmflora des Wirtes und auf die<br />

Verhinderung einer Überwucherung der wirtseigenen<br />

Mikroflora durch schädliche Mikroorganismen. Die<br />

hauptsächlichen Faktoren, die die Zusammensetzung<br />

der Darmflora beeinflussen sind in der Tabelle 1<br />

dargestellt. Diese Faktoren haben Bezüge zu Veränderungen<br />

der physiologischen Umstände des Wirtes<br />

(Alterung, Stress, Gesundheitszustand, ethnische<br />

Umgebung), Zusammensetzung der Nahrung und<br />

Umwelteinflüsse (Kontamination mit Pathogenen,<br />

Einnahme von Medikamenten). In dieser Weise<br />

werden die Bedingungen, denen die Verdauung unterliegt<br />

(z. B.: pH, Substratverfügbarkeit, Redoxpotential,<br />

Verweilzeit, Ausschüttung von Verdauungssäften,<br />

IgA-Sekretion), beeinflusst. Diese Einflüsse können<br />

zu einer Abnahme von »gewünschten« Mikroorganismen<br />

und zu einer Zunahme schädlicher Mikroorganismen<br />

führen. Veränderungen der Kost oder des<br />

Klimas, Alterung, Krankheit, Behandlung mit Medikamenten,<br />

Stress oder Infektionen führen allgemein<br />

zu einem Anstieg von Anaerobiern und Escherichia<br />

coli im Dünndarm und zu einem Anstieg von Enterobacteriaceae<br />

und Streptokokken unter gleichzeitiger<br />

Abnahme von Bifidobakterien im Dickdarm (Holzapfel<br />

et al. 1998).<br />

Abbildung 2 Tabelle 1<br />

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