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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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Probiotika als mögliche Vektoren zu verwenden. Ich<br />

weiß von Untersuchungen, im Zusammenhang mit<br />

E-Coli-Nissle, bei denen gegenwärtig in der GBF<br />

in Braunschweig versucht wird, das Gesamt-Genom<br />

zu charakterisieren. Auf der Grundlage dieser<br />

Kenntnis sollen dann Ansätze für gentherapeutische<br />

Anwendungen probiert werden, eine Idee, die uns<br />

möglicherweise auf neue Ebenen führen wird, was<br />

eine gezielte Applikation von Substanzen unter therapeutischen<br />

Gesichtspunkten ermöglicht.<br />

GROPP<br />

Herr Bisping, Sie haben gesagt, wir haben Kriterien,<br />

die erfüllt sein müssen, damit ein Stamm sich<br />

Probiotikum nennen darf. Dazu gehört, dass mindestens<br />

50 % den Magen überstehen, besser 60 %. Dazu<br />

gehört die Adhäsion an den Intestinalzellen. Gibt es<br />

da auch Sicherheitsüberlegungen bei dieser Frage, ob<br />

ein Stamm Probiotikum sein kann in der Humanernährung?<br />

BISPING<br />

Natürlich gibt es Sicherheitsüberlegungen. Man<br />

muss von vornherein nachweisen, dass wir es nicht<br />

zu tun haben mit einem Toxinbildner. Wir dürfen<br />

keinen pathogenen oder opportunistisch pathogenen<br />

Stamm einsetzen. Das sind Voraussetzungen, die gegeben<br />

sein müssen, bevor wir überhaupt daran denken<br />

können, ob ein solcher Stamm als probiotisches<br />

Bakterium <strong>zum</strong> Einsatz kommen kann.<br />

WENK<br />

Darf ich das Thema etwas in die Richtung Präbiotika<br />

umlenken? Herr Breves hat die Hefezellwände<br />

erwähnt, -Glukane oder Mannanoligosaccharide,<br />

die möglicherweise da die spezifische Wirkung haben.<br />

Sie haben jetzt viel mehr Gewicht auf die Fruktose-<br />

Oligosaccharide gelegt. Die Industrie verkauft auch<br />

resistente Stärke mit den gleichen Ideen, um Bifido-Bakterien<br />

zu füttern. Hier ist ja die Schnittstelle<br />

zu den Nahrungsfasern offensichtlich relativ weich.<br />

Meine Frage ist, kann man die Präbiotika sinnvoll<br />

definieren, wenn man davon ausgeht, dass es gescheiter<br />

wäre, etwas mehr Nahrungsfasern zu essen,<br />

und haben dann die Oligosaccharide überhaupt noch<br />

eine Wirkung?<br />

Zum Schluss noch eine Bemerkung: Wenn ich<br />

Arbeiten über Präbiotika lese, in der Ferkelfütterung<br />

oder Geflügelfütterung, dann fällt mir immer wieder<br />

auf, dass das semisynthetische Rationen sind mit<br />

praktisch keiner Nahrungsfaser oder höchstens nur<br />

ganz schwer löslichen. Könnte man das nicht viel<br />

einfacher machen mit etwas mehr löslicher Nahrungsfaser?<br />

BISPING<br />

Ich gebe Ihnen da vollkommen Recht. Man kann<br />

das sehr viel einfacher machen, ohne auf spezielle<br />

Produkte Rücksicht zu nehmen. Wenn Sie auf die<br />

resistente Stärke ansprechen, da kann ich Ihnen<br />

ein sehr einfaches Beispiel aus der Haushaltsküche<br />

geben. Wenn Sie die Nudeln, die Sie essen wollen,<br />

nicht weich kochen, sondern al dente lassen, wie es in<br />

Italien üblich ist, dann haben Sie auch noch resistente<br />

Stärke, die als potenzielles Präbiotikum im Darm<br />

erscheint. Das wäre sicherlich ein einfacherer Weg.<br />

Jeder Ballaststoff hat sicherlich eine Auswirkung,<br />

aber welcher Organismus soll gefördert werden?<br />

Die Aussagen über Oligofruktosen oder Inulin sind<br />

ja vor dem Hintergrund gemacht worden, dass speziell<br />

Bifido-Bakterien gefördert werden sollen. Also<br />

müssen wir untersuchen, welche Bakterien wollen wir<br />

fördern, und ist ein spezifisches Substrat nur für diese<br />

Organismen da.<br />

WENK<br />

Könnten wir nicht sogar sagen, dass Laktose für<br />

alle jene, bei denen die -Galaktosidase nicht sehr<br />

aktiv ist, auch ein Präbiotikum ist. Die Laktose ist ein<br />

Präbiotikum für Leute, bei denen die -Galaktosidase<br />

nicht so gut funktioniert.<br />

BISPING<br />

Ich möchte Menschen, bei denen die –Galaktosidase<br />

nicht so gut funktioniert, lieber keine Laktose<br />

geben. Die Leute leiden an Blähungen und, wenn es<br />

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