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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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ERNST KALM<br />

Diskussion*<br />

SAUERWEIN<br />

Ich wollte gleich <strong>zum</strong> letzten gezeigten Versuch<br />

nachfragen:<br />

Wie kann man denn sicherstellen, dass die Ferkel,<br />

während sie noch bei der Sau sind, entsprechende<br />

Mengen von dem »Nissle« aufnehmen?<br />

BREVES<br />

Wir haben diesen Ansatz unter definierten experimentellen<br />

Bedingungen gemacht, d. h. wir haben<br />

mittels einer Spritze, die wir über den Zungengrund<br />

geführt haben, den Tieren definiert den probiotischen<br />

Keim verabreicht. Das ist das Grundproblem beim<br />

Einsatz unter praktischen Bedingungen in der Phase,<br />

wo die Ferkel noch keine kontrollierte Futteraufnahme<br />

zeigen.<br />

BLAUT<br />

Was mich überrascht hat, ich arbeite ja auf dem Gebiet<br />

des Einsatzes von Probiotika im Humanbereich,<br />

ist, dass Sie die Effekte, die Sie dargelegt haben, nämlich<br />

dass die Tiere besser gedeihen, die Probiotika bekommen,<br />

im Wesentlichen erklärt haben durch elektrophysiologische<br />

Änderungen, bessere Aufnahme<br />

von Nährstoffen, während bei den untersuchten immunologischen<br />

Parametern keine Erklärungsmöglichkeiten<br />

heraus kamen. Im Humanbereich kann man<br />

Diarrhoeen bei Kleinkindern mit Probiotikabehandlung<br />

verkürzen. In diesem Fall ist es für mich schwer<br />

vorstellbar, wie man allein durch den Effekt, den Sie<br />

hier erklärt haben, dieses Phänomen belegen kann.<br />

14<br />

Die zweite Frage hängt wieder mit Immunologie<br />

zu sammen, das sind die Ergebnisse von der Frau<br />

Isolauri, die Probiotika eingesetzt hat bei atopischen<br />

Kindern. Auch dort muss man davon ausgehen, dass<br />

es Interaktionen gibt zwischen den Probiotika und<br />

dem Immunsystem. Deswegen bin ich überrascht,<br />

dass die untersuchten immunologischen Parameter<br />

bei Ihnen keine Veränderung zeigten.<br />

BREVES<br />

Ich kann das nachvollziehen und möchte Folgendes<br />

darauf antworten: Wir haben den E-Coli-Nissle<br />

im Hinblick auf mögliche immunologische Wirkungen<br />

sicherlich am besten charakterisiert. Die entsprechenden<br />

Untersuchungen unter Einsatz von Bacillus<br />

cereus, bzw. Saccharomyces, sind nicht so umfangreich<br />

gewesen. Da ist vielleicht auch noch Unsicherheit<br />

mit im Spiel. Beim E-Coli-Nissle können wir mittlerweile<br />

ganz eindeutig sagen, dass es beim klinisch<br />

gesunden Tier zu keiner signifikanten Veränderung<br />

irgendeines immunologischen Parameters kommt.<br />

Wir wissen auch, dass, wenn wir eine eindeutige sekretorische<br />

Diarrhoe induzieren, wie durch den von<br />

uns verwendeten F4-positiven Coli-Keim, dann sehen<br />

wir auch innerhalb 48 Stunden nach der Infektion<br />

ebenfalls keine immunologischen Veränderungen.<br />

Offenbar läuft die stimulierende Wirkung über die<br />

Coli-Toxine oder auf der Ebene der Chloridsekretion.<br />

Das ist ja das Hauptmerkmal einer sekretorischen<br />

Diarrhoe und ein sehr spezifisches Symptom, und<br />

dann überrascht es mich nicht, dass wir keine im-<br />

* Alle Diskussionsbeiträge wurden dankenswerterweise von Frau Heide Smidt und Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Dietrich Smidt anhand von Tonbandaufzeichnungen angefertigt.

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