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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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en? Was bleibt denn da eigentlich für das Tier übrig,<br />

wenn man diesen Effekt per se betrachtet?<br />

SIMON<br />

Wir haben das nicht durchgerechnet. Wir haben<br />

nur gemessen, wieviel Arabinose ist verschwunden<br />

bei der Passage bis an diese Stelle, und wieviel Xylose<br />

ist verschwunden, ohne zu wissen, ob die Mikroorganismen<br />

diese verstoffwechselt haben, oder welcher<br />

Anteil resorbiert ist. Xylose oder Arabinose, eine von<br />

beiden kann intermediär nur begrenzt verwertet werden,<br />

d. h. über 5 % hinaus wird sie quantitativ im Harn<br />

ausgeschieden. Das heißt also, der Effekt für das Tier<br />

kann nicht groß sein.<br />

LETTNER<br />

Sie haben sehr eindrucksvoll gezeigt, dass Sie<br />

den Enterococcus faecium nachweisen können im<br />

Darminhalt. Haben Sie denn auch eine Idee, wie lange<br />

der dort bleibt, wenn man die Fütterung absetzt?<br />

SIMON<br />

Ja, Untersuchungen dazu haben wir durchgeführt.<br />

Vielleicht sollte mein Coautor David Taras, er koordiniert<br />

diese ganzen Versuche, dazu etwas sagen.<br />

TARAS<br />

Also, eigentlich hat die Untersuchungen ja Herr<br />

Macha gemacht. Den werde ich mal vertreten.<br />

Bei den Sauen, die das Enterococcus faecium –<br />

Präparat bekommen haben, ist festzustellen, dass<br />

schon wenige Tage, nachdem das Präparat abgesetzt<br />

worden ist, kein Enterococcus faecium mehr im<br />

Kot nachweisbar ist. Da haben wir natürlich keinen<br />

Darminhalt untersucht, weil das ein bisschen teuer<br />

wird. Bei den Ferkeln scheint es sehr stark davon<br />

abzuhängen, seit wann das Ferkel in seiner Entwicklung<br />

besiedelt ist. Wenn wir Ferkel haben, die schon<br />

von der Geburt an besiedelt worden sind, scheint die<br />

Persistenz des Organismus im Darmtrakt sehr viel<br />

länger anzudauern. Da haben wir <strong>zum</strong> Teil bei Saugferkeln,<br />

die nur durch den Sauenkot inokuliert sein<br />

können, auch am 70. Tag noch Enterococcus faecium<br />

nachweisen können, obwohl die nie welche mit dem<br />

Futter aufgenommen haben. Bei anderen Ferkeln, die<br />

erst später Futter bekommen haben, sieht’s dann eher<br />

wieder tendenziell so aus wie bei den Sauen, dass die<br />

Persistenz kürzer ist. Also scheint der Besiedlungszeitpunkt<br />

große Bedeutung zu haben.<br />

GREIFE<br />

Ortwin, erst einmal freut mich, dass Ihr so tief in die<br />

Mikrobiologie eingestiegen seid. Ich glaube, da seid<br />

Ihr ganz bestimmt auf dem richtigen Weg. Nachdem<br />

ernährungsphysiologische Aspekte breit diskutiert<br />

worden sind, möchte ich die Verbindung wieder ziehen<br />

zu Antibiotika. Dort ist ganz unbestritten, dass diese<br />

einen Einfluss haben auf die Mikroflora des Darmes,<br />

ob sie nun, wie, ich kann fast sagen, in der Vergangenheit,<br />

eingesetzt wurden über das Futter, oder ob sie,<br />

was natürlich weiterhin einen Sinn hat, zur Therapie<br />

eingesetzt werden. Zur Sicherheitsbewertung ist es<br />

schon seit einigen Jahren erforderlich, neben der toxikologischen<br />

Bewertung auch eine mikrobiologische<br />

Bewertung vorzunehmen, also eine mikrobiologisch<br />

akzeptable Tagesdosis zu bestimmen.<br />

Im Rahmen dieser Bewertung ist es erforderlich,<br />

den Einfluss auf die Humanflora – human gut flora –<br />

zu bestimmen, und das macht man, mit wechselhaftem<br />

Erfolg, rein mikrobiologisch in vitro, oder aber<br />

auch mit Tiermodellen, z. B. Maus und Ratte. Hier<br />

würde mich interessieren, ob man nicht das Schwein<br />

besser als Modell nehmen könnte als diese Nager. Ist<br />

Dir darüber etwas bekannt?<br />

SIMON<br />

Kann ich einfach beantworten: Nein! Da könnte<br />

ich nicht kompetent antworten, ob das dann soviel<br />

besser sein kann als diese Nagermodelle.<br />

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