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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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SCHWARZ<br />

Hier muss man differenzieren zwischen dem Monogastrier<br />

und dem Wiederkäuer. Wenn ich den Wiederkäuer<br />

als leichteres Beispiel bringe, dann haben<br />

wir ja die unmittelbare Einbringung in den Pansen.<br />

Hier brauchen wir keine weitere Schranke zu überwinden.<br />

Die Mengen sind, z. B. bei Saccharomyces,<br />

sehr unterschiedlich. In unserem Fall haben wir 4 g<br />

eingesetzt, also eine sehr geringe Menge.<br />

Bei weiteren Produkten haben wir einen großen<br />

Schwankungsbereich in der Menge, die direkt und<br />

unmittelbar den Pansen erreicht. Beim Kalb oder<br />

beim Ferkel muss ich mich auf die Ausführungen vorausgegangener<br />

Redner berufen, nämlich dass Stämme<br />

ausgewählt werden, die schon darauf geprüft sind,<br />

die Magenschranke zu überwinden und das Zielorgan<br />

zu erreichen.<br />

KALM<br />

Sie haben die genetisch modifizierten Bakterien angesprochen<br />

und die ein bisschen zurückhaltend diskutiert.<br />

Wird die Forschung auf dem Gebiet gar nicht<br />

weiter vorangetrieben? Innerhalb einer Spezies existieren<br />

Unterschiede, beispielsweise bei Schafen, wenn<br />

wir Fleischschafe mit Heidschnucken vergleichen. Da<br />

haben wir ein Fütterungs-Experiment gemacht mit<br />

50 % Bagasse in der Ration. Die Fleischschafe haben<br />

nachher gar nichts zugenommen, während die Heidschnucken<br />

immer noch 100 –150 g/Tag zugenommen<br />

haben. Die konnten das also aufschließen. Diese Variabilität<br />

könnte man doch vielleicht in irgendeiner<br />

Form nutzen. Wie sehen Sie das?<br />

SCHWARZ<br />

Die Bearbeitung gentechnisch modifizierter Bakterien<br />

erfolgt, wenn, dann am Ehesten in USA und<br />

Australien. Das sind die Standorte, wo man sich<br />

etwas näher damit beschäftigt. Europa ist sicher sehr<br />

zurückhaltend. In unserem engeren Bereich wüsste<br />

ich keine Arbeitsgruppe, die sehr intensiv darüber<br />

arbeitet.<br />

Bei der Nutzung der von Ihnen angesprochenen<br />

Variabilität sind wir bei einem Kernproblem, nämlich<br />

dass wir über die Mikrobenpopulationen zu wenig<br />

wissen, um sie tatsächlich ausschöpfen zu können in<br />

ihrer Bedeutung für die Nährstoffversorgung. Wenn<br />

z. B. die Heidschnucken solche Bakterien hätten,<br />

könnten wir die dann ohne Weiteres auf Fleischschafe<br />

übertragen? Andere Bakterien zu installieren,<br />

ist ein großes Problem, weil das System so stabil ist.<br />

Ich sehe da eher die Möglichkeit, das innerhalb der<br />

Spezies und in Verbindung mit der Nährstofflieferung<br />

zu optimieren.<br />

BREVES<br />

Vielleicht darf ich einen Punkt noch ergänzen<br />

zu dem, was Sie angesprochen haben, Herr Kalm.<br />

Dieses Beispiel berührt die Adaptationsfähigkeit<br />

des Gastrointestinaltraktes in Abhängigkeit von der<br />

Rasse. In unterschiedlichen älteren Untersuchungen<br />

wurde für Heidschnucken gezeigt, dass die physiologischen<br />

Adaptationsmechanismen, mit extrem rohfaserreichen<br />

Rationen fertig zu werden, klare Vorteile<br />

aufweisen gegenüber Schafrassen, die züchterisch<br />

relativ intensiv bearbeitet worden sind. Man kann im<br />

Umkehrschluss folgern, das durch züchterische Maßnahmen<br />

auch physiologische Prozesse der Adaptation<br />

an veränderte Ernährungsbedingungen verloren gehen.<br />

Auch daraus ergeben sich relevante Optionen.<br />

Herr Schwarz, Sie haben im Zusammenhang mit<br />

den Starterkulturen, also mit den Milchsäurebakterien,<br />

auf günstige Effekte auf die Proliferation der<br />

Mucosa hingewiesen. Können Sie sagen, wie das<br />

gemessen worden ist?<br />

SCHWARZ<br />

Es wurde im Prinzip die gesamte Entwicklung des<br />

Gastrointestinaltraktes der Ferkel, unter Anderem<br />

das Villus-Krypten-Verhältnis, überprüft, und aus<br />

den Ergebnissen auf positive Effekte auf die Oberfläche<br />

geschlossen. Die damit verbundene allgemeine<br />

Aussage habe ich übernommen.<br />

BREVES<br />

Also, wenn ich das richtig verstehe, ist praktisch<br />

die Schleimhautarchitektur genauer histomorphome-<br />

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