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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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ERNST PFEFFER<br />

Diskussion<br />

BREVES<br />

Zunächst eine Anmerkung zur antibiotika-assoziierten<br />

Diarrhoe, die ja klinisch vor Allem im Zusammenhang<br />

mit Clindamycin erstmalig identifiziert wurde. Es<br />

gibt aus den letzten zwei, drei Jahren eine in vitro-Studie<br />

mit einem Fermentationsmodell, wo man zeigen<br />

konnte, dass ein Mechanismus des Clindamycins darin<br />

besteht, die Fermentation von Butyrat praktisch auf<br />

Null zu setzen. Das heißt, angesichts der Funktion<br />

als trophischer Faktor ist dies natürlich ebenfalls eine<br />

sehr gute Erklärungsmöglichkeit für die Entstehung<br />

der Diarrhoe, wenn ich den Dickdarmenterozyten das<br />

Substrat entziehe. Interessanterweise konnte in dieser<br />

Studie festgestellt werden, dass durch Anwesenheit<br />

von Saccharomyces boulardii dieser Effekt partiell<br />

kompensiert werden konnte. Das würde auch eine gute<br />

Basis sein, die klinische Wirksamkeit bei der Behandlung<br />

der Antibiotika-assoziierten Diarrhoe zu erklären.<br />

Als Frage: Sie haben auf den Komplex Rotavirus-<br />

Infektionen und Wirksamkeit von Probiotika hingewiesen.<br />

Ich sehe das jetzt mehr vom Tier aus und<br />

denke nicht nur an Rotavirus-, sondern auch an Coronavirus-Infektionen.<br />

Das sind ja beide welche, die<br />

auf histologischer Ebene drastische Veränderungen<br />

hervorrufen, und gerade da ist für mich fraglich, ob,<br />

und wenn ja, wie Probiotika hier überhaupt Wirkungen<br />

entfalten können. Das würde für den Menschen<br />

dann auch gelten.<br />

Und nur noch einen ganz kleinen Kommentar: Sie<br />

stellten die Frage, wer isst schon Fleisch mit Joghurt?<br />

In der Türkei ist das eine sehr beliebte Speise.<br />

BLAUT<br />

Ah, sehr interessant. Erst mal vielen Dank für den<br />

Kommentar und die Hinweise. Ich denke mir, nach<br />

dem Vortrag, den Sie gestern gehalten haben, wird<br />

man sein Augenmerk vielleicht auch auf andere Möglichkeiten<br />

richten. Ich habe jetzt nur die genommen,<br />

die bislang in der Literatur vorgeschlagen worden<br />

sind, aber Sie haben ja gestern gezeigt, es gibt Effekte,<br />

durch Nissle, durch Boulardii, direkt auf das Epithel.<br />

Es wird ja angenommen, dass Effekte von solchen<br />

Organismen über die normalen Darmbakterien vermittelt<br />

werden. Ich könnte mir vorstellen, dass der<br />

Effekt, den man bei den Rotaviren beobachtet, auch<br />

etwas damit zu tun hat, wie sich das Epithel selber ändert.<br />

Sie haben ja durch Ihre elektrophysiologischen<br />

Untersuchungen Änderungen im Ionenflux gezeigt.<br />

Ich könnte mir vorstellen, dass solche Effekte Diarrhoeen<br />

verhindern können.<br />

ZENTEK<br />

In der Ernährung von Tieren arbeiten wir immer<br />

sehr quantitativ, auch was die Dosierung von Probiotika<br />

angeht. Wenn ich mir die Humansituation vorstelle,<br />

ist das ja völlig ungeregelt. Wie beurteilen Sie<br />

die Wichtigkeit der Frage der Dosierung?<br />

BLAUT<br />

Es gibt leider nur sehr wenige Arbeiten, in denen<br />

man Dosis-Wirkungs-Beziehungen bestimmt hat. Ich<br />

sollte dazu sagen, dass man in den Studien, die z. B.<br />

bei den entzündlichen Darmerkrankungen gemacht<br />

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