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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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dieses Mykotoxin auf (Schneweis et al., 2001). Da<br />

nur geringe Konzentrationen gefunden wurden (maximal<br />

0,064 mg/kg), ist davon auszugehen, dass kaum<br />

schädigende Wirkungen zu erwarten sind.<br />

Monacolin K<br />

Monaculin K kommt in Silagen als Säure (Monaculin<br />

K A ) oder als Lakton (Monacolin K L ) vor. Nach<br />

Schneweis et al. (2001) wiesen ca. 20 % von 233 qualitativ<br />

als schlecht eingestuften Mais- und Grassilagen<br />

Monaculin K A und/oder Monacolin K L auf, wobei<br />

Konzentrationen bis zu 65,4 mg/kg gemessen wurden.<br />

Die Bedeutung von Monaculin K für die Leistungsfähigkeit<br />

von Rindern ist noch nicht klar einzuordnen.<br />

Monacolin K A ist strukturell dem Hydroxymethylglutaryl-Coenzym<br />

A ähnlich und hemmt deshalb die<br />

3-Hydroxymethylglutaryl-Coenzym-A-Reduktase, die<br />

ein Schlüsselenzym in der Mevalonatsynthese darstellt<br />

(Endo, 1980). Damit hemmt Monacolin K A nicht nur<br />

die Sterolsynthese in Säugerzellen und die Stigmasterolsynthese<br />

in Pflanzenzellen sondern auch die Squalen-<br />

bzw. Ergosterinsynthese in Pilzen. Eigene Untersuchungen<br />

haben gezeigt, dass mit Monacolin K A das<br />

Wachstum anaerober Pansenpilze in dosisabhängiger<br />

Weise gehemmt wird. Es ist bekannt, dass Cellulose<br />

abbauende, anaerobe Pansenpilze (z. B. Neocallimastix<br />

sp.) eine wichtige Rolle im Pansenstoffwechsel spielen<br />

(Orpin und Joblin, 1997). Eine Reduktion dieser Spezies<br />

bzw. eine Hemmung der Stoffwechselaktivität dürfte<br />

zu einer schlechteren Verdauung der Rohfaser führen.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Notwendigkeit, Tiere ganzjährig mit Futtermitteln<br />

zu versorgen, hat schon vor geraumer Zeit zur<br />

Entwicklung von Konservierungsverfahren geführt.<br />

Gemälde aus dem alten Ägypten weisen darauf hin,<br />

dass bereits 1000 bis 1500 vor Christus Siliertechniken<br />

zur Haltbarmachung von Feldfrüchten eingesetzt<br />

worden sind. Das Wort Silo leitet sich vom griechischen<br />

Wort »siros« ab, womit ein Erdloch zur Aufbewahrung<br />

von Getreide bezeichnet wurde.<br />

Der Silierung liegt ein komplexes Zusammenspiel<br />

biologischer Prozesse zu Grunde, an dem vor allem<br />

Milchsäurebakterien der Gattungen Lactbacillus,<br />

Pediococcus, Leuconostoc, Enterococcus und Lactococcus<br />

beteiligt sind. Aus mikrobiologischer Sicht<br />

lässt sich der Silierprozess in vier Phasen einteilen:<br />

Die erste Phase umfasst den Übergang des Siliergutes<br />

vom aeroben <strong>zum</strong> anaeroben Status. Erzielt<br />

wird dies durch die mechanische Verdichtung, durch<br />

Sauerstoff verbrauchende pflanzliche und mikrobielle<br />

Stoffwechselprozesse, sowie durch luftdichte Abdeckung<br />

des Siliergutes. In der zweiten Phase findet die<br />

eigentliche Fermentation statt, die je nach Art und Beschaffenheit<br />

des Siliergutes eine bis mehrere Wochen<br />

dauern kann. Diese Silierperiode wird von heterofermentativen<br />

Mikroorganismen (meist epiphytische<br />

Bakterien der Familie Enterobacteriaceae) eingeleitet,<br />

die kurzkettige flüchtige Fettsäuren bilden. Durch die<br />

damit verbundene pH-Absenkung werden nach und<br />

nach die Enterobakterien gehemmt und es bildet sich<br />

eine Milchsäurebakterienflora aus. Äußeres Zeichen<br />

der Fermentation sind die Produktion von Silogasen<br />

und Siliersaft sowie eine gleichzeitige Schrumpfung<br />

der Silomasse. Wenn aufgrund der pH-Absenkung<br />

und der Erschöpfung der mikrobiell nutzbaren Nährstoffe<br />

der Fermentationsprozess abklingt, findet der<br />

Übergang in die dritte, die sogenannte stabile Phase<br />

statt. Diese ist durch reduzierte enzymatische und<br />

mikrobielle Aktivitäten gekennzeichnet. Die Anzahl<br />

der Milchsäurebakterien geht um etwa drei Zehnerpotenzen<br />

zurück. Der mikrobiell stabile Status der<br />

Silage wird durch das Öffnen des Silos in einen labilen<br />

Zustand überführt. Sauerstoff gelangt durch die<br />

Anschittfläche in die Silage (bis zu einem Meter) und<br />

ermöglicht das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen<br />

(z. B. Hefen, Schimmelpilze und Essigsäurebakterien).<br />

Dies kann zu einer Verminderung des<br />

Milchsäuregehaltes, einem Anstieg des pH-Wertes<br />

und einem deutlichen Abfall des Nährwertes führen.<br />

Darüber hinaus ist mit der Bildung von Stoffen zu<br />

rechnen, welche die Gesundheit und Leistungsfähigkeit<br />

der Tiere beeinträchtigen können. Aufgrund der<br />

in Silagen herrschenden Bedingungen ist Penicillium<br />

roqueforti häufig am Verderb beteiligt; diese Schimmelpilzart<br />

bildet u. a. Mykophenolsäure, ein bekanntes<br />

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