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Broschüre 2004 zum Download (pdf | 1994,28 KB) - H. Wilhelm ...

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Linie um Enterokokken zu handeln, die -Glucanasen<br />

bilden. Darüber hinaus wurde mit kulturellen Methoden<br />

gezeigt, dass durch Xylanasezusatz im Dünndarm<br />

von Broilern die Keimzahl von Enterobakterien und<br />

Gram positiven Kokken signifikant abnahm, während<br />

die der Milchsäurebakterien gegenüber Kontrolltieren<br />

erhöht war (Vahjen et al., 1998).<br />

Die primäre Wirkung NSP-hydolysierender Enzyme<br />

(Viskositätssenkung in der Digesta) ist bei Ferkeln<br />

weniger ausgeprägt als bei Broilern. Dennoch findet<br />

auch bei Ferkeln eine Beeinflussung der intestinalen<br />

Mikrobiota statt, wenn Enzyme als Futterzusatzstoff<br />

eingesetzt werden.<br />

In einer Untersuchung zu Stoffwechselaktivitäten<br />

von Lactobacillus spp. im Dünndarmlumen von Ferkeln<br />

wurden eine Reihe einzelner Arten dieser Bakteriengruppe<br />

bei Zusatz einer Xylanase zu einer Roggen/<br />

Weizen-Ration mit Hilfe spezifischer 16S rRNA-Sonden<br />

untersucht.<br />

Das Ergebnis des Enzymeinsatzes war eine drastische<br />

Verschiebung der Relation einzelner Lactobacillus-Arten<br />

zueinander sowie deren Stoffwechselaktivität<br />

in den einzelnen Dünndarmsegmenten insgesamt<br />

(Abb. 4). Auffällig ist die sehr hohe Stoffwechselaktivität<br />

von L. reuteri in der Digesta des mittleren<br />

Abbildung 4: Einfluss der Xylanase Supplementierung auf die<br />

Stoffwechselaktivität verschiedener Lactobacillus spp.<br />

Species im Dünndarm von Ferkeln.<br />

* = % der gesamten Lactobacillus spp. Aktivität<br />

und letzten Segmentes des Jejunums von Tieren, die<br />

Xylanase-supplementiertes Futter erhielten. Diese<br />

Lactobacillus-Art ist für die Bildung des Bacteriocins<br />

Reuterin bekannt, welches im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Bacteriocinen ein breites Wirkspektrum aufweist.<br />

Eine weitere Auffälligkeit ist die relativ hohe<br />

Stoffwechselaktivität von L. mucosae im Darmlumen<br />

der Kontrolltiere, was ein Hinweis auf einen erhöhten<br />

Anteil an abgeschilferten Mukosazellen sein könnte,<br />

da dieser Stamm für seine gute Adhäsion an Epithelzellen<br />

bekannt ist.<br />

Abschließend zu dieser Fragestellung kann festgestellt<br />

werden, dass sowohl die Art und Menge der<br />

NSP im Futter als auch der Zusatz NSP-hydrolysierender<br />

Enzyme die Darmflora beeinflussen. Basis für<br />

den Einfluss der Enzymzusätze auf die Bakterienpopulation<br />

können verschiedene Effekte sein, wie Beschleunigung<br />

der Digestapassage, Verschiebung der<br />

Hauptorte der Nährstoffresorption in vordere Segmente,<br />

reduzierte Viskosität und Mucinbildung sowie<br />

Solubilisierung und partielle Hydrolyse von NSP.<br />

Präbiotika<br />

Nach Gibson (1995) sind Präbiotika Kohlenhydrate,<br />

die durch körpereigene Enzyme nicht hydrolysiert<br />

werden können, daher in den Dickdarm gelangen<br />

und dort spezifisch durch erwünschte, gesundheitsfördernde<br />

Bakterienarten (z. B. Bifidobakterien) verwertet<br />

werden und sie auf diese Weise fördern. Präbiotische<br />

Effekte sind insbesondere für Inulin sowie für<br />

Fruktose oder Mannose enthaltende Oligosaccharide<br />

beschrieben worden. Das Konzept der Präbiotika ist<br />

für die Humanernährung entwickelt worden und es ist<br />

nicht sicher, ob es auch für die Ernährung von Nutztieren<br />

Gültigkeit hat. Zu dieser Fragestellung sind im<br />

Rahmen einer Dissertation an unserem Institut einige<br />

Untersuchungen durchgeführt worden. Zunächst wurde<br />

geprüft, inwiefern verschiedene Arten der Gattung<br />

Bifidobacterium <strong>zum</strong> Wachstum in einem Nährmedium<br />

mit einem Inulinpräparat als alleiniger Kohlenhydratquelle<br />

fähig sind. Dabei zeigte sich, dass B.<br />

thermophilum sehr gut zur Inulinverwertung fähig ist<br />

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